Projektleitung: Cyprian Jimenez, Claudia Coellen Helbling und Markus Koller
Institution: Allgemeine Berufsschule Zürich
Kontakt: cyprian.jimenez@abzh.ch

Dieses Projekt zielt darauf ab, digitale Produkte benutzerfreundlich zu gestalten und ermöglicht EBA-Lernenden direktes Feedback in Leistungs- und Lernzielüberprüfungen. Durch eine innovative Anpassung von Lernpfaden basierend auf niedrigschwelligen Sprachniveaus wird eine zielgerichtetere Förderung ermöglicht.

Sprachlich niederschwellige ABU-Lernzielkontrollen für EBA auf Moodle

Beschreibung

Die Lernenden der EBA-Klassen charakterisieren sich durch eine enorm hohe Heterogenität (unterschiedliche Vorbildung in verschiedenen Schulsystemen, Fremdsprachigkeit, Lernhindernisse, kognitive Schwächen, ADHS, Traumata etc.) und mangelnde Sprachkenntnisse. Auch fehlen regelmässig die IT-Kompetenzen, die die Berufsschule erwarten dürfte. Das Niveau der Sprachkenntnisse ist sehr oft nicht genügend, um dem Unterricht überhaupt folgen zu können geschweige denn, um in Lernzielüberprüfungen die Aufträge zu verstehen und adäquat umzusetzen. Regelmässig durchgeführte, individualisierte und professionell feedbackgebende formative Test werden aus mangelnden Ressourcen eher selten umgesetzt, obwohl sie ein zielführendes Mittel wären, um die Lernenden integrativ individuell zu fördern. Ein entsprechendes differenziertes Lehrmittel mit entsprechenden Aufgabenstellungen fehlt.

Innovationspotenzial

Die Benutzerfreundlichkeit von digitalen Produkten muss für EBA-Unterricht angepasst werden, so dass auch diese Lernenden von direktem Feedback in summativen und formativen Leistungs- und Lernzielüberprüfungen profitieren können. Des Weiteren bietet sich hier eine Individualisierung von Lernpfaden aufgrund einer formativen Lernzielüberprüfung mit niederschwelligem Sprachniveau für den EBA-Unterricht an, die dazu führt, dass die Lernenden zielgerichteter gefördert werden können.  Innovativ ist dies einerseits, weil die Differenzierung auf der Sek 2 noch wenig, und im EBA-Unterricht leider noch weniger, Einzug erhalten hat. Auch sind sprachlich niederschwellige Aufgabenstellungen nicht einfach zu erstellen, haben aber grosses Potential, um die Chancen der betroffenen Lernenden auf einen Lernerfolg zu erhöhen. Die Einfachheit der Lernzielkontrollen ermöglicht es gerade Lernenden mit Migrationshintergrund, ihr eigentliches Potential in gesellschaftlich angelegten Themen besser hervorzuheben und eigenständig zu überprüfen. Diese (Selbst)-Diagnose lässt daraufhin Schlüsse zu, ob Lerndefizite aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten entstanden sind. Das Resultat dieser Frage lässt schliesslich Schlüsse auf das nachfolgende Fortschreiten im Lernpfad zu. Ein entsprechender Fragenpool kann nicht nur der ABZ, sondern allen ABU-Lehrpersonen von grossem Nutzen sein.

 

 

Die Einsetzung von digitalen Leistungsüberprüfungen (summativ wie auch formativ) ermöglicht es den Lernenden sich selbst besser einzuschätzen und in einem individualisierten Setting zu lernen. Des Weiteren entlastet die automatische Korrektur die Lehrperson, so dass diese die neu verfügbare Zeit in die Einzelbetreuung von Lernenden investieren kann. Der Unterricht verschiebt sich so automatisch von der Lehrperson hin zur lernenden Person, die Lehrperson durchläuft den Prozess zum Coach. Auf dem LMS stehen dazu professionelle Unterlagen zur Lernzielüberprüfung und zum Aufbau von differenzierten Lernpfaden zur Verfügung. Die Lernenden erlangen die Kompetenzen, sich selbständig einzuschätzen und eigenständig auf Defizite aufmerksam zu werden. Diese können dann durch die Lehrperson oder durch individuelle Lernpfade aufgefangen werden. Die einfache Sprache des angedachten Projektes ermöglicht es schliesslich auch Lernenden mit Migrationshintergrund, einen schnelleren und zielgerichteteren Erfolg im Schweizer Bildungssystem zu erlangen, so dass nicht mehr nur sprachliche sondern auch die restlichen, in der Allgemeinbildung vermittelten Kompetenzen, gefördert werden können. Diese sind ein wesentlicher Faktor für die Integration.

Didaktisch-methodisches Konzept

In diesem pädagogisch-didaktischen Konzept liegt der Fokus auf der Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen für EBA-Lernende. Durch die gezielte Individualisierung von Lernpfaden und den Einsatz formativer Prüfungen wird eine grundlegende Ebene der Unterrichtsdifferenzierung erreicht, um die Heterogenität der Klasse anzusprechen. Das Projekt ermöglicht vielfältige didaktische Methoden, von selbstbestimmtem Lernen bis zu kooperativen Ansätzen, und positioniert die Lehrperson als Coach für die Lernenden. Die Technik, insbesondere Moodle, wird als zentrales Element eingeführt und erfordert nur grundlegende IT-Kenntnisse. Durch die Bereitstellung von digitalen Inhalten wird die Integration in den Unterricht erleichtert, wobei die Technik als förderliches Werkzeug agiert und die erforderliche Infrastruktur von BYOD oder vorhandenen Computern gewährleistet wird. 

Wirkung

Dieses Projekt legt seinen Fokus auf die ABZ und (interkantonale) BFS mit EBA-Klassen, die SCROM-kompatible LMS einsetzen, wie es beispielsweise Moodle ist. Lehrpersonen benötigen bedingte LMS-Kompetenzen zur Anpassung des Produkts, während Lernende sich lediglich korrekt einloggen müssen. Die Evaluationsplanung setzt klare Ziele, darunter die Benutzerfreundlichkeit für digitale Immigrants und Lernende sowie die erfolgreiche Umsetzung formativer Lernzielüberprüfungen zur Eruierung individueller Lernstände. Der Evaluationsprozess umfasst zwei Phasen mit Lehrplanthemen, Tandemgruppen-Feedback und Anpassungen, wobei Partnerschulen möglicherweise in den Austausch einbezogen werden.

SAMR-Modell

Im SAMR-Modell kann das Projekt in den Bereich Modification eingereiht werden, weil es eine beachtliche Neugestaltung der bisherigen Lernabläufe ermöglicht.

 
 
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