Beschreibung
Ein neuer, sich in der Vernehmlassung befindlicher Bildungsplan sieht eine Erhöhung der Lektionenzahl in der Berufskunde vor. Dies führt zu einer kompletten Neugestaltung des Unterrichts. Der bestehende zehnwöchige Blockkurs der Geomatikerinnen / Geomatiker EFZ soll auf ein Modell mit zwei- bis dreiwöchigen Kursen mit jeweils einem kompetenzorientierten Modul umgebaut werden.
Die Geomatik ist wie andere Berufe dem steten technischen Wandel unterworfen. Dieser wird im Bildungsplan berücksichtigt und soll die Inhalte des BK-Unterrichts mitgestalten. Die Geomatik besteht aus mehreren Teilbereichen, die von unseren Lehrpersonen mit stark variierenden Pensen abgedeckt werden. In den kompetenzorientierten Kursen werden fachübergreifend Kompetenzen aus den Teilbereichen unterrichtet.
Im Zentrum steht eine gemeinsame Plattform zur Entwicklung der Module. Dieses «Second Brain-Fachgruppe Geomatik» (SB-FGGM) bietet Lehrpersonen die Möglichkeit, gemeinsam an der Entwicklung von Unterrichtsmodulen zu arbeiten, die auf die Bedürfnisse der Lernenden und der sich immer schneller entwickelnden Anforderungen der OdA zugeschnitten sind. Von entscheidender Bedeutung ist die Bündelung verschiedener Fachkompetenzen, indem das praktische Fachwissen von Lehrpersonen mit Teilzeitbeschäftigung mit den vertieften didaktischen Kennt-nissen der Vollzeit-Lehrkräfte kombiniert wird.
Das SB-FGGM ermöglicht eine einfache Erstellung und Anpassung der Unterrichtsmodule. Lehrpersonen können Inhalte schnell aktualisieren und anpassen, um sicherzustellen, dass sie stets relevant und ansprechend für die Lernenden sind. Diese Flexibilität ermöglicht es der Fachgruppe Geomatik, mit den neuesten technischen Entwicklungen Schritt zu halten und ihren Lernenden eine erstklassige Lernerfahrung zu bieten.
Didaktisch-methodisches Konzept
Die Unterrichtseinheiten sollen als differenzierende Lernumgebungen gestaltet sein, um Heterogenitätsmerkmale wie kognitive Leistungsfähigkeit, Vorwissen, Sprachfähigkeit, Lernverhalten, Sozialverhalten, soziokultureller und Migrations-Hintergrund zu berücksichtigen (Berger und Pfiffner 2018, S. 13). Das in dieser als «Didaktischen Hausapotheke» umschriebenen Schrift publizierte Zweistrangkonzept einer differenzierenden Lernumgebung sieht folgende Phasen der Unterrichtsgestaltung vor:
(Berger und Pfiffner 2018, S. 39)
Wirkung
Das SB-FGGM wird gemäss den Anforderungen der Fachgruppe Geomatik der BBZ entworfen und umgesetzt. Anhand der Use Cases, der Prozessdefinition und den Informationsaustauschanforderungen können sie einfach auf andere Fachgruppen oder Schulen angepasst werden.
Die Inhalte des SB-FGGM werden sich stetig erneuern. Dadurch wächst das SB-FGGM und mit der Zeit können neue Unterrichtseinheiten durch Kombination von bestehendem Wissen generiert werden. Die gewählte technische Plattform wird entscheidend sein für die Langlebigkeit einer solchen Lösung. Eine Entkoppelung der Daten mit der Plattform wäre wünschenswert, um sich nicht in Abhängigkeiten zu begeben.
SAMR-Modell
Im SAMR-Modell kann das Projekt dem Bereich "Redefinition" zugeordnet werden, ermöglicht es doch ein Form der Zusammenarbeit und Entwicklung, welche vorher in dieser Art nicht möglich war.