Häufige Fragen und Antworten zu KI


Der DLH hat häufig gestellte Fragen und Antworten zusammengestellt, die sich aus verschiedenen Fragen von Lehrpersonen und aus Studien über KI im Bildungskontext ergeben haben.

Stand 24. April 2024

Grundlagen

Wie lässt sich das Thema KI im Bildungsbereich einordnen?

In der Zeitschrift «Pädagogik» sind in der Ausgabe 3/2024 verschiedene aufschlussreiche Artikel zum Thema «KI in der Schule» publiziert worden. Eine hilfreiche Einordung des Themas «KI und Schule» schrieb Beat Döbeli Honegger (PH Schwyz) - übersichtlich und schnell zu lesen.

«Lehrpersonen müssen kreativer werden in der Aufgabenstellung»– ein Gespräch mit Beat Döbeli Honegger (Nov. 2023) – In diesem Zusammenhang findet sich ein Hinweis auf eine kurze und hilfreiche Zusammenstellung von Aufgabentypen von Kurt Reusser.

Wie kann KI Mehrwerte bringen?

Wie kann KI mir als Lehrperson meine Arbeit erleichtern und den Unterricht bereichern?

In der DLH-Toolbox sind in verschiedenen Kategorien diverse Anwendungsmöglichkeiten für KI-Tools im Kontext Schule zusammengestellt. Diese können Lehrpersonen ihre Arbeit erleichtern, Zeit sparen, den Unterricht bereichern u.a.m.

Hier ein paar Beispiele:

  • Ideen für ein Thema finden
  • Lektionen und Semester planen
  • KI-Tools unterstützen SuS/Lernende als virtueller Tutor bei Fragen und entlasten dadurch die Lehrperson
  • Präsentationen deutlich schneller erstellen
  • Dokumente/Scripts zusammenführen und Aufgaben/Prüfungen dazu generieren lassen
  • Personalisierte Aufgaben und Übungen mit verschiedenem Schwierigkeitslevel erstellen
  • Unterstützung bei Korrekturen (erster Durchgang, dann manuelle Anpassungen)
  • Fördern von Softskills und kritischem, kreativen Denken, u.a. bei der Diskussion von KI-Outputs
  • Sichten von konkreten Anwendungsbeispielen von KI in der Schule (good practice)

Tools & Prompting

Was sind wichtige KI-Tools, welche Lehrpersonen und SuS/Lernende nutzen können?

ChatGPT ist das populärste KI-Tool mit einem guten Leistungsausweis für verschiedene Szenarien. In der DLH-Toolbox sind für diverse Einsatzzwecke weitere ausgewählte KI-Tools für Lehrpersonen und Schüler:innen und Lernende beschrieben.

Im schulischen Kontext werden die folgenden Tools oft verwendet:

ChatGPT: In der DLH-Toolbox werden die verschiedenen Versionen erklärt [3.5, 4 (Plus), 4o (omni), GPTs]. Zu beachten ist bei ChatGPT, dass die Bezahlversion ChatGPT Plus (4.0) fast immer  bessere Ergebnisse liefert als die Gratisversion 3.5. ChatGPT-4o ist das neueste Flaggschiff-Modell von OpenAI (seit Mai 2024). Es ist viel schneller als die Vorversionen und beeindruckt mit diversen neuen Fähigkeiten in den Bereichen Text, Sprache und Bild (s. KI-Toolbox). Wichtiger Hinweis: Man kann zwar kostenlos auf diese neue Version 4o zugreifen und die eindrücklichen Funktionen erleben, doch dieser Zugang ist stark eingeschränkt. Schon nach relativ wenigen Interaktionen oder Uploads stoppt der Zugriff. Man wird dann an die viel weniger leistungsfähige Version 3.5 weitergeleitet und kann erst zu einem späteren, unklaren Zeitpunkt in der Version 4o weitermachen. Das trübt den Eindruck und die Erfahrung klar.

Die ChatGPT-App für Smartphones bieten eine Vielzahl von Funktionen für Text-, Bild- und Sprachinteraktionen:

Text-Chat: Die Apps ermöglichen eine Unterhaltung mit dem ChatGPT-Modell über Texteingabe.
Bilderkennung: Mit der Vision-Funktion können Benutzende Bilder hochladen und das Modell identifiziert die enthaltenen Objekte, Szenen oder Konzepte.
Spracherkennung und -verarbeitung: Durch die Voice-Funktion können Benutzende Sprachbefehle eingeben oder Fragen stellen. Das Modell erkennt und analysiert die Sprache, um entsprechende Antworten zu generieren oder Aktionen auszuführen.

Microsoft Copilot mit ChatGPT 4 ist derzeit zugänglich über die private Microsoft-Email oder auch ohne Anmeldung. Die Leistungsfähigkeit ist aber nicht identisch mit der Bezahlversion ChatGPT Plus. Ohne Anmeldung stehen hingegen keine Bildgenerationsfunktionen zur Verfügung.
Hinweis: Der Zugang über MS-Schulaccounts ist aufgrund fehlender Rechtsgrundlagen für Microsoft Copilot noch nicht offen. Abklärungen mit Microsoft sind im Gange.

Perplexity: ist eine KI-basierte Suchmaschine, die als Alternative zu Google und ChatGPT entwickelt wurde. Perplexity bietet ein tieferes Verständnis von Fragen und ermöglicht verfeinertes Suchen basierend auf vorherigen Antworten.
Im Gegensatz zu reinen Chatbots wie ChatGPT liefert Perplexity seine Antworten mit aktuellen Quellenangaben, was mehr Transparenz und Zuverlässigkeit bietet.
Das Tool kann neben allgemeinen Suchanfragen auch spezifischere Suchen in akademischen Quellen, YouTube-Videos oder WolframAlpha (Mathematik) durchführen. Perplexity ist sowohl als Webanwendung als auch als Browser-Erweiterung und mobile App verfügbar, um die Suche überall zu ermöglichen.

ChatPDF ist ein KI-Tool, das es ermöglicht, Fragen zu den Inhalten von hochgeladenen PDF-Dokumenten zu stellen und Zusammenfassungen zu erstellen.

Gemini ist ein multimodales (diverse Medien betreffendes) KI-Modell von Google, das Text, Bilder, Videos, Audio und Code verarbeiten kann – auch in der App für Smartphones

  • Im Gegensatz zu reinen Sprachmodellen kann Gemini multimodale Eingaben nutzen, um darauf basierende Antworten zu generieren.
  • Die Multimodalität ermöglicht es Gemini, komplexe Fragen aus verschiedenen Bereichen wie Mathematik, Physik oder Programmierung zu bearbeiten.

Hinweis: Die Zugänge zu den KI-Tools laufen derzeit noch über private Mailadressen. Die Klärung der Rechtsgrundlagen mit Schulaccounts ist beim MBA in Arbeit.

Kontakt:
Bei Fragen zu KI im Allgemeinen und zu Informationssicherheit und Datenschutz im Speziellen können sich die Schulen Sek II des Kantons Zürich bei Michèle Brunner unter der Mailadresse dlh_edtech@edu.zh.ch melden.

Know-how, Weiterbildung und KI-Kompetenzen

Welches Basic Know-how ist hilfreich im Umgang mit KI?

Nachfolgend sind Themen aufgeführt, die zu einem minimalen KI-Grundwissen gehören. Dieses hilft die Chancen, Grenzen und Risiken einzuschätzen und den Umgang mit KI im schulischen Kontext entsprechend zu gestalten.

  1. Die wichtigsten Chancen und Risiken kennen (z.B. Zeit sparen, individuelle Förderung, kritisches Denken fördern beim Validieren von KI-Outputs, aber auch fehlende Faktentreue bei Resultaten und Grenzen u.a. in den Naturwissenschaften etc. erkennen)
  2. Funktionsweise von generativen KI-Tools für Text, Bild, Video kennen (die Basis ist ein immenser Datenpool, die Resultate werden aufgrund von Wahrscheinlichkeiten berechnet)
  3. Klassische Anwendungsfälle kennen
  4. Textgeneratoren kennen
  5. Virtuelle Tutoren/Assistenten (Inhalte und Funktionsweise lassen sich gestalten) einsetzen
  6. Unterrichtsvor- und Nachbereitung erstellen lassen
  7. Personalisiertes Lernen (spezifische Übungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen) ermöglichen
  8. KI-Suchmaschinen (diverse Quellen werden zusammengeführt) einsetzen

KI-Nutzung gestalten

Welche Kontrollmöglichkeiten gibt es, wenn SuS/Lernende bei Hausaufgaben und Schularbeiten/Projekten
KI nutzen (Co-Creation)?

Lehrpersonen können auf verschiedene Art und Weise beeinflussen, wie an der Schule mit KI umgegangen wird. Zentral ist, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrperson und SuS nicht durch einen intransparenten KI-Gebrauch belastet wird. Ein kompetenter und sorgfältiger Umgang mit KI-Tools ist eine Grundlage hierfür.

Empfohlen wird eine proaktive, transparente Kommunikation zwischen Lehrpersonen und SuS/Lernenden sowie klare und vollständige Regeln zur Kennzeichnung der KI-Anteile in einer Arbeit resp. wie KI die Arbeit beeinflusst hat.

Detaillierte Informationen und Empfehlungen finden sich in den Handreichungen und Leitfäden des DLH

Hinweis zum Thema Hausaufgaben:
Gerade im Kontext KI empfiehlt es sich, dass SuS/Lernende zu Hause Informationen rezipieren (Texte, Videos) und dann erst im Unterricht Übungen machen, wo sie bei Fragen Support und Feedback von Peers und Lehrpersonen erhalten können (nach dem Flipped Classroom Modell).

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