Fragen und Antworten zu KI
Häufige Fragen und Antworten zu KI
Der DLH beantwortet hier fortlaufend häufig gestellte Fragen. Diese stammen von Lehrpersonen, Schüler:innen und Lernenden. Zudem berücksichtigen wir zentrale Fragen und Antworten aus Studien über KI im Bildungskontext.
Über die Potentiale und Grenzen von GenKI im Bildungsbereich sagte Prof.Dr. Doris Wessels im Januar 2025, dass es Transparenz, Offenheit und klare Spielregeln brauche.
In der Zeitschrift «Pädagogik» sind in der Ausgabe 3/2024 verschiedene aufschlussreiche Artikel zum Thema «KI in der Schule» publiziert worden. Eine hilfreiche und noch immer aktuelle Einordung des Themas «KI und Schule» schrieb Beat Döbeli Honegger (PH Schwyz) - übersichtlich und schnell zu lesen.
«Lehrpersonen müssen kreativer werden in der Aufgabenstellung»– ein Gespräch mit Beat Döbeli Honegger (Nov. 2023) – Lesenswert ist auch dieser Artikel zu «Prüfungsaufgaben mit Künstlicher Intelligenz». In diesem Zusammenhang auch eine ältere aber hilfreiche Zusammenstellung von Aufgabentypen von Kurt Reusser.
Die generative KI macht schnelle Fortschritte. Der DLH hält die Community regelmässig mit wichtigen Neuigkeiten und Prognosen auf dem Laufenden, die den Bildungsbereich betreffen. In der Community of Practice «CoP GenKI» finden sich ausführlichere Informationen, ein Chat für den Austausch von Erfahrungen und regelmässige Online-Meetings. Der Zugang findet sich hier. Die Präsentationen dazu stehen dann im Bereich GenKI unter «Fragen und Antworten» und in der CoP GenKI unter „Dateien“ zum Download bereit.
Gute deutschsprachige Blogs zum Thema KI & Bildung
SCIL, Universität St. Gallen (Swiss center for innovations in learning)
https://www.fellofish.com/blog
https://www.manuelflick.de/blog
Gute englischsprachliche Blogs zum Thema KI & Bildung
In der KI-Toolbox sind in verschiedenen Kategorien diverse Anwendungsmöglichkeiten für KI-Tools im Kontext Schule zusammengestellt. Diese können Lehrpersonen ihre Arbeit erleichtern, Zeit sparen, den Unterricht bereichern u.a.m.
Das wichtigste Know-how für gute Prompts (Eingabeaufforderung) an die KI-Tools finden sich in den Promptingtipps.
Hier ein paar Beispiele verschiedene Mehrwerte:
- Ideen für ein Thema finden
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Lektionen und Semester planen
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KI-Tools unterstützen SuS/Lernende als virtueller Tutor bei Fragen und entlasten dadurch die Lehrperson
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Präsentationen deutlich schneller erstellen
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Dokumente/Scripts zusammenführen und Aufgaben/Prüfungen dazu generieren lassen
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Personalisierte Aufgaben und Übungen mit verschiedenem Schwierigkeitslevel erstellen
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Unterstützung bei Korrekturen (erster Durchgang, dann manuelle Anpassungen)
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Fördern von Softskills und kritischem, kreativen Denken, u.a. bei der Diskussion von KI-Outputs
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Sichten von konkreten Anwendungsbeispielen von KI in der Schule (good practice)
Fobizz
Die Online-Weiterbildungsplattform Fobizz stellt ein umfangreiches Angebot bereit im Bereich digitale Weiterbildungen, KI & digitale Tools und Unterrichtsmaterialien. Alle Angebote von Fobizz sind datenschutzkonform nutzbar: KI-Assistenten, Panelanwendungen, Chatbots, Unterrichtstools u.v.a.m.
Digitale Klassenräume können eröffnet und SuS/Lernende ohne Registration und Anmeldung eingeladen werden. Damit ist ein datenschutzkonformer Unterricht mit KI möglich.
Das Angebot steht im Rahmen eines Pilotbetriebs bis Ende 2026 kostenlos für alle Lehrpersonen der Sek II des Kantons Zürich zur Verfügung.
To-teach.ai
To-teach.ai ist ein innovatives KI-Tool zur schnellen Erstellung personalisierter Unterrichtsmaterialien und Übungsaufgaben. Es unterstützt Lehrpersonen dabei, Inhalte effizient auf die Interessen und Bedürfnisse ihrer SuS/Lernenden zuzuschneiden.
To-teach.ai wird unter dem Dach von Fobizz den Zürcher Lehrpersonen der Sek II bis Ende 2026 kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Zugriff ist über den Fobizz-Link der Schule oder direkt hier möglich. Geht man über Fobizz, dann muss der Link "Partner" oben in der Mitte des Bildschirms gewählt werden.
Das Tool bietet flexible Optionen zur Nutzung eigener Inhalte, integriert Gamification-Elemente zur Motivationssteigerung und ist in verschiedenen Sprachen verfügbar. Mit einer breiten Palette an Vorlagen wie Essays, Flashcards, Mindmaps und Kreuzworträtseln sowie anpassbaren Sprachniveaus und Schwierigkeitsgraden, ermöglicht To-teach.ai eine vielseitige und effektive Unterrichtsgestaltung.
Seine grosse Stärke spielt To-teach.ai bei der Erstellung und Anwendung von Aufgaben aus, indem durchgängig das H5P-Format für interaktive Elemente genutzt wird, die den Lernprozess effektiver und effizienter machen. Das Format lässt sich in weitere Lernumgebungen (z.B. Moodle) integrieren und ist hervorragend für formative Assessments geeignet.
Angebote des DLH
Für die KI-Tools der Fobizz-Plattform werden seitens des DLH Unterstützungsangebote für Lehrpersonen angeboten. Dabei können Lehrpersonen Unterstützung sowohl in der Anwendung wie auch in didaktisch-methodischen Fragestellungen in Anspruch nehmen.
Für Fragen und Wünsche melden Sie sich bei weiterbildungsunterstuetzung@dlh.zh.ch.
Wie kann man die Tools der grossen Anbieter nutzen?
ChatGPT ist weiterhin eines der populärsten KI-Tools mit einem guten Leistungsausweis für verschiedene Szenarien. In der KI-Toolbox sind für diverse Einsatzzwecke und Szenarien weitere ausgewählte KI-Tools für Lehrpersonen und Schüler:innen und Lernende beschrieben.
Spracherkennung und -verarbeitung: Durch die attraktive und benutzerfreundliche Voice-Funktion können Benutzende Sprachbefehle eingeben oder Fragen stellen. Das Modell erkennt und analysiert die Sprache, um entsprechende Antworten zu generieren oder Aktionen auszuführen. Mehr Informationen finden sich bei den multifunktionalen Chatbots auf der Seite KI-Toolbox.
Die aktuellen Empfehlungen von MBA (DSC) zu KI-Tools befinden sich jeweils auf dieser Seite: Projekt GenKI
Copilot von Microsoft (früher Bing-Chat) ist im Rahmenvertrag von Educa enthalten. Das bedeutet, benutzerbezogene Daten sind ausreichend geschützt, und alle Lehrpersonen der Schulen können den Copilot-Chat im integrierten Microsoft-365-Bereich nutzen. Mehr Informationen hier: Merkblatt_Microsoft_Copilot_Chat.pdf
Perplexity: ist eine KI-basierte Suchmaschine, die als Alternative zu Google und ChatGPT entwickelt wurde. Perplexity bietet ein tieferes Verständnis von Fragen und ermöglicht verfeinertes Suchen basierend auf vorherigen Antworten.
Im Gegensatz zu reinen Chatbots wie ChatGPT liefert Perplexity seine Antworten mit aktuellen Quellenangaben, was mehr Transparenz und Zuverlässigkeit bietet.
Das Tool kann neben allgemeinen Suchanfragen auch spezifischere Suchen in akademischen Quellen, YouTube-Videos oder WolframAlpha (Mathematik) durchführen. Perplexity ist sowohl als Webanwendung als auch als Browser-Erweiterung und mobile App verfügbar, um die Suche überall zu ermöglichen.
Gemini ist ein multimodales (diverse Medien betreffendes) KI-Modell von Google, das Text, Bilder, Videos, Audio und Code verarbeiten kann – auch in der App für Smartphones
- Im Gegensatz zu reinen Sprachmodellen kann Gemini multimodale Eingaben nutzen, um darauf basierende Antworten zu generieren.
- Die Multimodalität ermöglicht es Gemini, komplexe Fragen aus verschiedenen Bereichen wie Mathematik, Physik oder Programmierung zu bearbeiten.
Kontakt: Bei Fragen zu KI im Allgemeinen und zu Informationssicherheit und Datenschutz im Speziellen können sich die Schulen Sek II des Kantons Zürich bei dieser Mailadresse dlh_edtech@edu.zh.ch melden.
Ja. Die Voice-Modi der grossen KI-Anbieter erleichtern das Arbeiten, Lernen und Üben mit KI-Tools in vielerlei Hinsicht.
Sprachbasiertes Interagieren mit GenKI-Chatbots
Hier die Vorteile der Audioeingabe resp. der Audioausgabe:
- Schüler:innen und Lernende stellen ihre Fragen oder äussern ihre Gedanken schneller als beim Tippen.
- Die Interaktion via Stimme verhindert häufige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die beim Tippen entstehen und den Lernprozess behindern.
- User können Gespräche mit Chatbots auch unterbreche.n Zudem kann man durch wiederholtes Auffordern die Geschwindigkeit der Output-Stimme verlangsamen (ausser Gemini live).
- Der gesprochene Text (Input) wie auch die Antworten des Chatbots (Output) werden als Chatverlauf automatisch verschriftlicht. Er lässt sich kopieren und weiterverwenden.
- Es lässt sich deutlich Zeit sparen beim Bearbeiten von Aufgaben und virtuellen Diskussionen.
- Audiobasiertes Lernen mit wählbaren Stimmen regt die Vorstellungskraft und Emotionen an. Dies kann helfen, Informationen besser zu behalten.
- Das Lernen und Üben über den Audiokanal bietet eine ansprechende und interaktive Lernerfahrung, die allen zugutekommt, die mit traditionellen Methoden eher Mühe haben.
Anbieter
Copilot Voice von Microsoft: Der KI-Assistent Copilot Chat hat auch einen Voice-Modus. Er ähnelt dem erweiterten Sprachmodus von ChatGPT (Advanced Voice Mode), ist aber kostenlos. User können ohne Abonnement an sprachbasierten Interaktionen teilnehmen.
ChatGPT Advanced von OpenAI: ChatGPT bietet einige kostenlose Sprachinteraktionen, die hilfreich sind. Diese sind jedoch im Vergleich zur kostenpflichtigen Version «Plus» eingeschränkter. Dort hat man vollen Zugriff zum «Advanced Voice Mode».
Gemini Live von Google: Dieser konversationsbasiert KI-Assistent bietet einen kostenlosen Sprachassistenten. Es lassen sich menschenähnliche Gespräche auch über komplexe Themen führen. User können die KI unterbrechen, Gespräche mit mehreren Wendungen führen und frühere Chats fortsetzen. Diese Funktion ist kostenlos und auf iOS- und Android-Geräten verfügbar.
Prompting ist die Methode, Aufforderungen oder Fragen zu gestalten, welche GenKI-Systeme wie ChatGPT anleiten, relevante und genaue Antworten zu generieren.
Es gilt: Je besser der Prompt, desto besser das Resultat.
Oft ist beim ersten Anlauf das Ziel noch nicht erreicht. Mit geschickten Anpassungen, wiederholten Aufforderungen und Zusatzinformationen versteht die GenKI die Absicht der Nutzenden besser und liefert in weiteren Durchgängen meist passendere Resultate.
Die wichtigsten Regeln und weiterführende Links zum Thema Prompting finden sich in den DLH-Promptingtipps.
Nachfolgend sind Themen aufgeführt, die zu einem minimalen KI-Grundwissen gehören. Dieses hilft die Chancen, Grenzen und Risiken einzuschätzen und den Umgang mit KI im schulischen Kontext entsprechend zu gestalten.
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Die wichtigsten Chancen und Risiken kennen (z.B. Zeit sparen, individuelle Förderung, kritisches Denken fördern beim Validieren von KI-Outputs, aber auch fehlende Faktentreue bei Resultaten und Grenzen u.a. in den Naturwissenschaften etc. erkennen)
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Funktionsweise von generativen KI-Tools für Text, Bild, Video kennen (die Basis ist ein immenser Datenpool, die Resultate werden aufgrund von Wahrscheinlichkeiten berechnet)
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Klassische Anwendungsfälle kennen
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Textgeneratoren kennen
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Virtuelle Tutoren/Assistenten (Inhalte und Funktionsweise lassen sich gestalten) einsetzen
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Unterrichtsvor- und -nachbereitung erstellen lassen
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Personalisiertes Lernen (spezifische Übungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen) ermöglichen
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KI-Suchmaschinen (diverse Quellen werden zusammengeführt) einsetzen
KI-Kompetenzen für Lehrende und Lernende
Die vier Bildungsexpert:innen Susanne Alles, Joscha Falck, Manuel Flick und Regina Schulz haben ein neues KI-Kompetenzmodell entwickelt - aus der Praxis für die Praxis.
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Umgang und Zusammenarbeit mit Schüler:innen/Lernenden – Transparenz herstellen, wie mit KI gearbeitet wird (Text, Co-Creation) – Wie kann man in einen Dialog treten und den Verlauf bestmöglich kontrollieren? Weitere Informationen dazu finden Sie unter Leitfäden und Handreichung des DLH.
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Die KI-Bewertungsskala (AIAS) bietet einen differenzierten Rahmen zur Integration von KI in Assessments, der Lehrpersonen hilft, SuS/Lernenden klar zu vermitteln, wie KI in verschiedenen Aufgaben verwendet werden kann oder nicht.
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Wie kann ich Schüler:innen/Lernende für Aufgaben motivieren, welche Maschinen/KI-Tools besser lösen können? Z.B. mit einem Verweis auf das Arbeitsleben und den Skills, die man weiterhin braucht. Einen kurzen, noch immer aktuellen Text von Beat Döbeli-Honegger finden Sie hier.
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Mit effektiverem Prompting mehr erreichen: Promptingtipps des DLH
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Was gibt es für Aufgabentypen, die Eigenleistung benötigen (auch wenn KI-Tools zur Verfügung stehen)? Dazu hat Kurt Reusser, Professor em. für Pädagogische Psychologie und Didaktik an der Universität Zürich eine kurze und hilfreiche Zusammenstellung von Aufgabentypen aufbereitet. Lesenswert ist auch dieser Artikel zu «Prüfungsaufgaben mit Künstlicher Intelligenz».
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Didaktisches Know-how zum gewinnbringenden Einsatz von GenKI im Unterricht: Es braucht eine neue Gestaltung des Unterrichts, der Aufgaben, Übungen, Projekte und der Zusammenarbeit.
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Lehrpersonen müssen verstehen, wie KI-Komponenten in grössere Lehr-Lern-Systeme eingebettet werden können.
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Lehrpersonen müssen Kompetenzen für die Anwendung von KI-Technologien erwerben, um SuS/Lernende zielorientiert zu unterstützen und auf den Umgang damit vorbereiten.
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Neben reinem Faktenwissen müssen SuS/Lernende auch Kompetenzen im Umgang mit KI-Technologien erwerben.
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Die (Selbst)Wirksamkeit im Umgang mit KI muss dabei eine zentrale Rolle spielen.
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SuS/Lernende sollen nicht nur eine "passive Konsumhaltung" einnehmen, sondern die Folgen der Digitalisierung und des KI-Einsatzes beurteilen können.
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KI-Kompetenzen für Lehrende und Lernende
Die vier Bildungsexpert:innen Susanne Alles, Joscha Falck, Manuel Flick und Regina Schulz haben ein neues KI-Kompetenzmodell entwickelt - aus der Praxis für die Praxis.
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Selbstverantwortung, d.h. nach wie vor Eigenleistung von sich zu verlangen, auch wenn man GenKI nutzt – Das Erledigen von Aufgaben soll nicht vollständig an GenKI-Systeme abgegeben werden, denn in der Schule geht es um Kompetenzerwerb, d.h. man soll Neues wissen und Neues können. Die SuS/Lernenden müssen die Verantwortung für die eigene Entwicklung übernehmen.
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Mit einem KI-System in einen Dialog eintreten – es gelten hier die gleichen Regeln wie bei der erfolgreichen Kommunikation mit anderen Menschen
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Sensibilisierung für und Umgang mit Verzerrungen (Bias) – bei der Informationssuche und dem Erkennen von Fakes, etc. Es ist nötig, kritisches Denken im Umgang mit KI konkret zu entwickeln. Man muss die wichtigsten Typen von Verzerrungen kennen z.B. Confirmation Bias. Das ist die Tendenz, Informationen so zu suchen, zu interpretieren, zu bevorzugen und abzurufen, dass die eigenen, bereits bestehenden Überzeugungen oder Hypothesen bestätigt werden.
Datenschutz:
- Beim Prompting und Hochladen von Dokumenten verantwortungsbewusst mit dem Thema Datenschutz umgehen, und gegebenenfalls bei der Lehrperson nachfragen. Beachten Sie diese Richtlinien (Datenschutzbeauftragte des Kanton Zürich): Neues Merkblatt Vorgehen beim Einsatz von KI bei öffentlichen Organen
- Auf persönliche Daten achten, diese nicht unüberlegt weitergeben
- Verfasser:in von Texten entfernen oder nicht nennen
- Informationen entfernen, mit der man auf eine reale Person schliessen könnte (Verwandte, Kollegen und Kolleginnen, Bekannte, usw.).
- Über die Datenschutzbestimmungen informieren und darüber, was mit eingegebenen Daten (Prompts, Rückfragen etc.) passiert (Wofür werden Daten verwendet? Werden Daten an Dritte weitergegeben? Wie werden Daten geschützt? usw.)
- Know-how, Disziplin und Ausdauer beim Prompten, d.h. Prompts für bessere Resultate mehrfach anpassen
- Wichtigste KI-Tools kennen und bedienen können: u.a. Fobizz, To teach, ChatGPT, Copilot, Perplexity
- Bereitschaft, sich mit dem Einfluss von GenKI in der Arbeitswelt auseinanderzusetzen
Nein, nicht mit absoluter Sicherheit.
Entsprechende Erkennungstools können keine 100% sicheren Aussagen machen. Zudem kennen manche Schüler:innen/Lernende mittlerweile Wege, um zu verschleiern, was von der KI und was von ihnen stammt.
Auf der DLH-Website werden laufend Hinweise auf Kurse, Weiterbildungen und Selbstlern-Ressourcen aufgeführt.
KI-Kompetenzen für Lehrende und Lernende
Mögliche Kompetenzmodell werden auf dieser separaten GenKI-Seite des DLH vorgestellt.
Zwei weitere Referenzrahmen für digitale und KI-Kompetenzen finden sich hier.
Lehrpersonen können auf verschiedene Art und Weise beeinflussen, wie an der Schule mit KI umgegangen wird. Zentral ist, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrperson und SuS nicht durch einen intransparenten GenKI-Gebrauch belastet wird. Ein kompetenter und sorgfältiger Umgang mit GenKI-Tools ist eine Grundlage hierfür.
Empfohlen wird eine proaktive, transparente Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen/Lernenden sowie klare und vollständige Regeln zur Kennzeichnung der GenKI-Anteile in einer Arbeit resp. wie GenKI die Arbeit beeinflusst hat.
Erkennungstools können keine 100% sicheren Aussagen machen, ob bei einem Text KI mitgeschrieben hat. Zudem kennen manche Schüler:innen/Lernende mittlerweile Wege, um zu verschleiern, was von der KI und was von ihnen ist.
Detaillierte Informationen und Empfehlungen finden sich in den Handreichungen und Leitfäden des DLH.
Hinweis zum Thema Hausaufgaben:
Gerade im Kontext von GenKI empfiehlt es sich, dass Schüler:innen/Lernende zu Hause Informationen rezipieren (Texte, Videos) und dann erst im Unterricht Übungen machen, wo sie bei Fragen Support und Feedback von Peers und Lehrpersonen erhalten können (nach dem Flipped Classroom Modell).
AIAS (Artificial Intelligence Assessment Scale)
AIAS (Artificial Intelligence Assessment Scale) ist ein praxisorientiertes, fünfstufiges Rahmenmodell zur Integration von GenKI (GenAI) in Bildungs‑ und Prüfungsaufgaben. Es wurde entwickelt, um Lehrkräften und Lernenden klar aufzuzeigen, wann und wie GenKI im Assessment erlaubt ist, und dabei Transparenz, ethische Nutzung und akademische Validität zu fördern.
Das Ziel ist ein flexibler, ethisch fundierter Umgang mit GenKI, der Lernziele unterstützt, akademische Integrität wahrt und einen offeneren Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden ermöglicht.
Ganz kurz: Die AIAS ist ein klares, abgestuftes Modell, wie und in welchem Umfang GenKI im Unterricht (oder bei Prüfungen / Arbeiten) zulässig ist – von „kein KI‑Einsatz“ bis zu „vollständiger Co‑Pilot‑Modus“.
Transparente Regeln
Damit in Schularbeiten transparent erkennbar ist, was Eigenleistung ist, braucht es vollständige Regeln zur Kennzeichnung der GenKI-Anteile in einer Arbeit resp. wie GenKI die Arbeit beeinflusst hat.
Proaktive Kommunikation
Empfohlen wird eine proaktive Kommunikation zwischen Lehrperson und Schüler:innen/Lernenden. D.h. beide Seiten melden sich, wenn Unklarheiten bestehen. Nur wenn die Spielregeln klar und transparent sind, wird das Vertrauensverhältnis zwischen beiden Seiten nicht durch unklare GenKI-Nutzung belastet.
AIAS (Artificial Intelligence Assessment Scale)
AIAS (Artificial Intelligence Assessment Scale) ist ein praxisorientiertes, fünfstufiges Rahmenmodell zur Integration von generativer KI (GenAI) in Bildungs‑ und Prüfungsaufgaben. Es wurde entwickelt, um Lehrkräften und Lernenden klar aufzuzeigen, wann und wie KI im Assessment erlaubt ist, und dabei Transparenz, ethische Nutzung und akademische Validität zu fördern.
Das Ziel ist ein flexibler, ethisch fundierter Umgang mit GenAI, der Lernziele unterstützt, akademische Integrität wahrt und einen offeneren Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden ermöglicht.
Kurz: Die AIAS ist ein klares, abgestuftes Modell, wie und in welchem Umfang GenKI im Unterricht (oder bei Prüfungen / Arbeiten) zulässig ist – von „kein KI‑Einsatz“ bis zu „vollständiger Co‑Pilot‑Modus“.
Nachfolgend ein Auszug mit Empfehlungen aus den Handreichungen & Leitfäden des DLH:
Im Sinne der Eigenleistung bzw. wissenschaftlichen Integrität muss die Verwendung von KI bestmöglich transparent gemacht werden. Es muss für Dritte erkennbar sein, welche Teile einer Arbeit in welchem Ausmass von einer KI generiert oder beeinflusst wurden (markierte Textstellen, begleitende Kommentare).
Hinweis: Wenn die Regelungen nicht eingehalten werden, stellt dies einen Täuschungsversuch dar.
Nachfolgend sind Beispiele aufgeführt, wie GenKI-Tools als Hilfsmittel ausgewiesen, bzw. angegeben werden könnten: (Quelle: M. Flick, AI Policy):
- Erstellung eines aussagekräftigen Titels für die Arbeit
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Ausformulierung von Stichpunkten
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Ideengenerierung für Lösungsansätze
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Ausgabe von Formulierungsalternativen
Deepl Write: Verbesserung des Schreibstils
Deepl Translate: Übersetzung von Textpassagen
Perplexity AI: Recherche von Inhalten
Faire Verwendung von ChatBots und GenKI-Werkzeugen bei Haus- und Schularbeiten an Mittelschulen
Robin Fürst von der Kantonsschule Bülach hat ein Dokument Handreichung für die faire Verwendung von Chatbots und KI an Mittelschulen geschrieben, welches in der DLH-Community reflektiert wurde. Das Dokument kann Lehrpersonen und Schulleitungen dazu dienen, selbst Regeln zum Umgang mit Chatbots und GenKI-Werkzeugen zu entwerfen. Das Dokument ist «lebendig» und wird fortlaufend weiterentwickelt.
Es steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0, d.h. es darf bearbeitet und weiterverbreitet werden.
Disclaimer: Für den Inhalt des Dokuments ist der Autor verantwortlich, nicht der DLH.
Neben den grundsätzlichen Voraussetzungen wie Kennen der Anwendungsmöglichkeiten, Regelung von KI-Einsatz, Zugang zu Tools etc. gibt es wirksame Methoden, positiv Einfluss auf Entwicklungen zu nehmen. Diese haben nichts mit Überreden oder Manipulation zu tun sondern sind evidenzbasierte Möglichkeiten für eine konstruktive, zielführende Zusammenarbeit mit Anderen. Sie stammen aus den Bereichen Soziologie, Psychologie und Behavioral Economics.
Der Schlüssel liegt darin, sich auf die Bedürfnisse und Interessen der Menschen zu konzentrieren – so kann man diese inspirieren und ermutigen, das Thema auszuprobieren.
Nachfolgend werden einige Möglichkeiten aufgeführt:
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Nutzen Sie soziale Beweise: Zeigen Sie, dass andere bereits von Ihrer Idee oder Ihrem Vorschlag profitiert haben. Gewinnen Sie die Unterstützung einflussreicher Kolleg:innen.
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Machen Sie es einfach: Konzentrieren Sie sich darauf, den Aufwand zu reduzieren, den die Menschen benötigen, um Ihre Ideen aufzunehmen und auszuprobieren. Machen Sie einen kleinen Schritt nach dem anderen, anstatt sie zu einem großen Sprung aufzufordern. Machen Sie den Weg des geringsten Widerstands zur attraktivsten Option.
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Verwenden Sie die "magische Frage": Stellen Sie die Frage "Was wäre nötig?", um die Menschen dazu zu bringen, sich zu öffnen und einen Fahrplan für das gewünschte Ergebnis zu erstellen.
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Verstehen Sie die Interessen und Motivationen der Anderen: Nehmen Sie sich die Zeit, um herauszufinden, was für die Menschen, die Sie beeinflussen möchten, am wichtigsten ist - ihre Ziele, Herausforderungen, Werte und Kommunikationspräferenzen. Formulieren Sie Ihre Ideen so, dass sie mit deren Interessen übereinstimmen.
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Nutzen Sie das Prinzip der Beständigkeit: Bringen Sie Menschen dazu, kleine, anfängliche Zusagen zu machen, die mit Ihrem gewünschten Ergebnis übereinstimmen, und nutzen Sie ihren Wunsch, mit ihren früheren Aussagen und Handlungen konsistent zu bleiben.
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Knappheit hervorheben: Weisen Sie auf die Einzigartigkeit oder Begrenztheit Ihres Vorschlags hin, denn Menschen neigen dazu, Dinge mehr zu wollen, wenn sie sie als knapp wahrnehmen, was ihre Motivation zum Handeln erhöht.
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Effektiv kommunizieren: Seien Sie klar, prägnant und selbstbewusst in Ihrer Botschaft. Verwenden Sie Beweise, Logik und Geschichten, um Ihre Argumente vorzubringen. Hören Sie aktiv zu, stellen Sie Fragen und gehen Sie auf alle Bedenken und Einwände ein.
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Appellieren Sie an Emotionen und Werte: Verstehen Sie die psychologischen und emotionalen Triebkräfte, die hinter den Entscheidungen der Anderen stehen. Gestalten Sie Ihre Botschaft so, dass sie mit deren Zielen in Verbindung steht.
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Bauen Sie starke, positive Beziehungen auf: Entwickeln Sie echte Beziehungen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit, indem Sie echtes Interesse, Respekt und Wertschätzung zeigen. Bieten Sie Hilfe und Unterstützung an, bevor Sie eine Gegenleistung verlangen.
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Nutzen Sie das Prinzip der Reziprozität: Tun Sie zuerst etwas für Andere z. B. ein Geschenk oder einen Gefallen, um ein Gefühl der Verpflichtung zu erzeugen, die Geste zu erwidern, was sie empfänglicher für Ihre Einflussversuche macht.
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Passen Sie sich an und lernen Sie: Beobachten Sie die Ergebnisse Ihrer Beeinflussungsversuche, holen Sie Feedback ein und verbessern Sie Ihren Ansatz kontinuierlich. Seien Sie flexibel und offen für neue Strategien.
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Fragen Sie öfter und fordern Sie mehr: Menschen, die um das bitten, was sie wollen, erzielen in der Regel bessere Ergebnisse. Scheuen Sie sich also nicht, direkte Anfragen zu stellen.
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Zeigen Sie Herzlichkeit und Sympathie: Betonen Sie Wärme und Sympathie, denn der erste Eindruck und die Frage, ob man Sie mag, können einflussreicher sein als Ihre Kompetenz.
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Zeigen Sie Autorität: Stellen Sie Ihre Glaubwürdigkeit und Ihr Fachwissen zu dem Thema unter Beweis, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich die Menschen von Ihnen beeinflussen lassen. Die Offenlegung Ihrer wahren Identität und Ihrer Referenzen kann sehr effektiv sein.
QUELLEN
Zoe Chance: Der gute Einfluss
Robert Cialdini: Influence. Wie man (Andere) überzeugt. Nützliche Erkenntnisse der Psychologie.
Rory Sutherland: Alchemy: The Surprising Power of Ideas That Don't Make Sense
ChatGPT und Co. in der Schule
Tim Irmler und Alyssia Heimlicher, Informatiker:innen und Lernende der IMS an der BZZ in Horgen, erörtern in ihrer Vertiefungsarbeit das disruptive Potenzial von GenKI in der Bildung. Lehr- und Lernarrangements sind zu hinterfragen, damit digitale und nicht-digitale Ansätze ihr Potenzial ausspielen könnten. Sie weisen auf die Notwendigkeit hin, Lehrpläne zu entwickeln, die nicht nur grundlegende digitale Fähigkeiten vermitteln, sondern auch kritisches Denken und kreative Anwendungsmöglichkeiten von GenKI in den Unterricht integrieren.
Mit einer Informatikaufgabe wurden zwei Gruppen von Lernenden gebildet: Eine, die ohne GenKI gearbeitet hat und eine ausschliesslich mit GenKI. Die kritische Diskussion ergab:
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die nur-KI-Gruppe empfand die Aufgabe als einfacher
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die ohne-KI-Gruppe war viel unzufriedener mit dem erreichten Ergebnis
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die ohne-KI-Gruppe hat sich vertiefter mit der Fragestellung auseinandergesetzt und konnte das Ergebnis einfacher vermitteln (bessere selbst eingeschätzte Erklärkompetenz)
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die nur-KI-Gruppe hat sich mehr auf das Selbstlernen gestützt, während die ohne-KI-Gruppe kollaborativer unterwegs war
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die nur-KI-Gruppe übernahm gerne unreflektiert vorgeschlagene Ergebnisse der KI
Um bezüglich GenKI an den Schulen auf dem Laufenden zu bleiben, empfiehlt es sich, regelmässig Zeitungen und Zeitschriften nach aktuellen Artikeln zu diesem Thema zu durchsuchen. Auch Bücher, die sich mit GenKI und verwandten Fragestellungen beschäftigen, bieten wertvolle Hintergrundinformationen und neue Impulse.
Ein besonders hilfreiches Recherche-Tool ist die e-Thek der Universitätsbibliothek Zürich. Über diese Plattform haben nicht nur Universitätsangehörige, sondern auch Schulen der Sekundarstufe II im Kanton Zürich Zugang zu einer Vielzahl von wissenschaftlichen Artikeln, Büchern und Fachzeitschriften.
Darüber hinaus lohnt sich ein Blick in die sozialen Medien: Auf Plattformen wie TikTok, Instagram und vor allem LinkedIn teilen Expertinnen und Experten fortlaufend Neuigkeiten, praktische Tipps und aktuelle Entwicklungen rund um das Thema «GenKI im Bildungsbereich». So bleiben Sie stets am Puls der Zeit und profitieren von vielfältigen Perspektiven und praxisnahen Anregungen.
Die Handreichung des DLH gibt Orientierung.