Der DigCompEdu-Kompetenzrahmen zielt darauf ab, die spezifischen digitalen Kompetenzen, die Lehrenden im Rahmen ihrer Tätigkeit benötigen, zu erfassen und zu beschreiben, indem 22 elementare Kompetenzen in 6 Bereichen vorgeschlagen werden
Bereich 1 konzentriert sich auf das breitere berufliche Umfeld, d. h. auf die Nutzung von digitalen Medien seitens der Lehrenden in der beruflichen Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, Lernenden, Eltern und anderen interessierten Parteien zur individuellen beruflichen Entfaltung und für das Gemeinwohl der Organisation. Bereich 2 betrachtet die Kompetenzen, die erforderlich sind, um auf effektive und verantwortungsvolle Weise die digitalen Ressourcen für das Lernen auszuwählen, zu erstellen und zu teilen. Bereich 3 widmet sich der Planung und Gestaltung des Einsatzes der digitalen Medien beim Lehren und Lernen. Bereich 4 geht auf den Einsatz von digitalen Strateg der Leistungsbeurteilung ein. Bereich 5 konzentriert sich auf das Potenzial der digitalen Medien für lernerzentriertes Unterrichten und Lernstrategien. Bereich 6 beschreibt die für die Förderung der digitalen Kompetenz der Lernenden nötigen spezifischen pädagogischen Kompetenzen. Jede Kompetenz wird durch eine Überschrift und eine kurze Beschreibung vorgestellt, die als wichtigste Bezugspunkte dienen (Table 7, S. 2).
Der Kompetenzrahmen liefert auch ein Progressionsmodell, das Lehrenden dabei helfen soll, ihre digitale Kompetenz zu bewerten und weiterzuentwickeln. Es werden sechs verschiedene Stufen dargestellt, auf denen sich die digitale Kompetenz der Lehrenden typischerweise entwickelt. Lehrende können so ihre digitale Kompetenz identifizieren und ggf. Schritte einleiten, um ihre Kompetenz in ihrer aktuellen Stufe weiterzuentwickeln. In den ersten zwei Stufen, Einsteigerin und Einsteiger (A1) und Entdeckerin und Entdecker (A2), assimilieren die Lehrenden die neuen Informationen und entwickeln grundlegende digitale Verfahren; in den zwei darauf folgenden Stufen, Insiderin und Insider (B1) und Expertin und Experte (B2), werden ihre digitalen Verfahren eingesetzt, ausgeweitet und strukturiert; in den höchsten Stufen, Leaderin und Leader (C1) und Vorreiterin und Vorreiter (C2), leiten sie ihr Wissen weiter, stellen bestehende Verfahren in Frage und entwickeln neue.
Der DigCompEdu Kompetenzrahmen vereint nationale und regionale Anstrengungen, um die auf die Lehrenden bezogenen digitalen Kompetenzen zu erfassen. Er zielt darauf ab, einen allgemeinen Bezugsrahmen für die Entwicklerinnen und Entwickler digitaler Kompetenzmodelle zu liefern, d. h. für Mitgliedstaaten, regionale Regierungen, einschlägige nationale und regionale Behörden, Bildungseinrichtungen und öffentliche oder private Bildungsanbieter. Er soll für Lehrende aller Bildungsstufen vom Kleinkindalter bis zum Hochschulniveau sowie für die Erwachsenenbildung gelten, einschließlich allgemeiner oder beruflicher Bildung, Sonderpädagogik und für nicht-formellen Lernkontexten. Die Anpassung und Abänderung je nach spezifischem Kontext und Zweck des Kompetenzrahmens wird unterstützt.
Der Kompetenzrahmen basiert auf der seitens der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) im Auftrag der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur (GD EAC) geleisteten Arbeit.
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