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Kompass

8 Faktoren

Wir haben 8 Faktoren ausgewählt, die beim entsprechenden Mindsetting und dem Einsatz digitaler Medien den Lernerfolg der Schüler*innen positiv beeinflussen.

Natürlich gehört zum “guten Unterricht” noch mehr dazu (wie z.B. eine gute Lehrer-Schüler Beziehung, die Glaubwürdigkeit einer Lehrperson, etc.).

Wir beschränken uns hier aber auf die Faktoren, bei denen der Einsatz digitaler Medien sinnvoll ist, so einen “Mehrwert” im Unterricht bringen kann, und die sich gut für den Einstieg eignen.

Die Auswahl der Faktoren stützt auf mehrjährige Erfahrung mit digitalem Unterricht. Dass diese Faktoren allgemein für den Lernerfolg der Schüler*innen wichtig sind, wurde aber bereits früher in vielen Studien untersucht.
John Hattie und seine Gruppe nutzen in ihren Metastudien die sogenannte Effektstärke d, um die Wirkung der Faktoren miteinander zu vergleichen.

Mehr dazu im Video der FHNW, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt: Video (Fazit ab 7:47)

Effektstärke des Faktors “Aktive Lernzeit”: d=0.49 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Schafft man es, ein Lernsetting anzubieten, bei welchem die Schüler/innen und Schüler möglichst häufig kognitiv aktiv werden müssen, so macht man ihnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Materie möglich

Studien haben ergeben, dass in vielen Stunden die Lehrperson im Schnitt bis zu 80% der Zeit redet und die Schüler/innen während dieser Zeit häufig passiv sind.

Mehr Zeit für die eigene, aktive Auseinandersetzung mit dem Material führt bei den Schüler/innen auch zu grösserem Lernfortschritt.

Effektstärke des Faktors “Ausarbeiten und Organisieren” d=0.75 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Klarheit der Lehrperson”: d=0.75 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Unterlagen digital abzulegen und sie auch wieder zu finden ist für die Schüler/innen eine neue Kompetenz, die erst erlernt werden muss. Digitale Notizen eröffnen neue Wege im Unterricht: z.B. lässt sich das Tafelbild von der letzten Lektion oder der Lektion vor einem Jahr aufrufen und im aktuellen Unterricht einbetten.

Effektstärke des Faktors “Bewusstes Üben” d=0.79 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Einüben und Erinnern”: d=0.73 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Auch wenn es Zeit kostet: selber versuchen, scheitern, nochmals versuchen ist für die Schüler/innen ein tieferer Lernprozess als “nur” zuzuschauen, wie jemand die Aufgabe vorlöst oder die Materie zusammenfasst.

Effektstärke des Faktors “(Lern)Feedback” d=0.70 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Leistungs-Einschätzung durch die Lehrperson”: d=1.29 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Feedback der Lehrperson oder der Schulkameraden macht es möglich z.B. die Lücken aufzuzeigen und so den Lernprozess individuell anzupassen.

Effektstärke des Faktors “Strategien zur Berücksichtigung des Vorwissens” d=0.93 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Vorausgehende Fähigkeiten”: d=0.94 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Lernen ist eine Konstruktion des eigenen Wissensnetzes, bei der neue Informationen an bereits vorhandene angeknüpft werden. Dazu muss den Schüler/innen zunächst klar sein, was sie bisher bereits wissen. Beim Aktivieren des Vorwissens können digitale Hilfsmittel auf eine spielerische Art und Weise Unterstützung bieten.

Effektstärke des Faktors “Selbst-Einschätzung des eigenen Leistungs-Niveaus” d=1.33 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Selbst-Wirksamkeitsüberzeugung”: d=0.92 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Selbstbewertung und Reflexion” d=1.33 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Untersuchungen zeigen, dass auch die Reflexion des Lernens auf der Metaebene einen positiven Effekt auf den Lernerfolg der Schüler/innen hat.

Effektstärke des Faktors “Motivation” d=0.42 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Motivations-Mangel”: d=-0.11 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018)

Effektstärke des Faktors “Langeweile” d=-0.49 (Hattie, Zierer, Beywl, 2018) 

Einer der wichtigsten Faktoren, der den Lernerfolg der Schüler/innen beeinflusst, ist ihre Motivation. Sind die Lernenden hingegen gelangweilt, so kann es laut der Studie von Hattie einen stärkeren negativen Effekt auf die Lernergebnisse haben als er von Faktoren wie Angst, Depressionen oder chronische Krankheiten ausgeht.