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Studien und Publikationen zu digitalen pädagogischen Themen

Die Digitale Transformation in der Sekundarstufe II 05/2025 EHB/UZH

Das vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte vierjährige Projekt «DigiTrasII» untersuchte den Stand der technologischen Integration in der Sekundarstufe II in der Schweiz.
Das Ergebnis: Digitale Tools werden wenig genutzt, damit SuS/Lernende sich selbst Wissen erarbeiten. Die Studie belegt zudem, dass an den innovativsten Schulen die digitale Transformationsstrategie die gesamte Schule miteinschliesst.

Auf Grundlage der Studie werden folgende Empfehlungen ausgesprochen:

Empfehlungen für Lehrpersonen

  1. Auf Qualität statt auf Quantität des Einsatzes digitaler Technologien im Unterricht fokussieren

Digitale Technologien sollten dort eingesetzt werden, wo sie die Qualität des Lehrens und Lernens verbessern. Nach Aussagen von SuS/Lernenden erreicht nur eine Minderheit der Lehrpersonen dieses Ziel.

  1. Aktivere, konstruktive und interaktive Lernaktivitäten mit Hilfe digitaler Technologien ermöglichen

Studien zeigen, dass der Einsatz digitaler Technologien das Lernen vor allem dann verbessert, wenn dadurch das Niveau der Lernaktivitäten erhöht wird. Passive technologiegestützte Lernaktivitäten sind immer noch vorherrschend. Im Idealfall führen digitale Medien dazu, dass SuS/Lernende weniger passiv und vermehrt aktiv, konstruktiv oder interaktiv lernen.

  1. Fachspezifische Besonderheiten berücksichtigen

Die sinnvolle Integration digitaler Technologien ist in jedem Fach und in jeder Schulform unterschiedlich. Geeignetes digitales Unterrichtsmaterial ist aktuell noch wenig verfügbar.

  1. Den Fokus bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen erweitern

Viele SuS/Lernende berichten, dass die umfassenderen Auswirkungen des technologischen Wandels auf Gesellschaft, Wirtschaft oder Demokratie in den Schulen selten thematisiert werden. Hier könnten bessere Absprachen zwischen und innerhalb von Fachschaften helfen.

  1. Auswirkungen von KI im Unterricht thematisieren

Kritisch-reflexive Ansätze in der KI-Bildung führen zu besseren Fähigkeiten der Lernenden als rein funktionale oder prohibitive Ansätze. SuS/Lernende sollten in der Schule exemplarische Lernerfahrungen mit KI machen und diese reflektieren.

Empfehlungen für Schulleitungen und politisch Verantwortliche

  1. Strategische Prioritäten und klare Ziele für die digitale Transformation setzen

Viele Lehrpersonen berichten, dass die Ziele der digitalen Transformation in ihren Schulen nicht ausreichend klar sind. Schulen sollten die digitale Transformation mit pädagogischen Zielen verbinden und diese klar kommunizieren.

  1. Digitale Schulkultur und Zusammenarbeit von Lehrpersonen fördern

Die digitale Transformation erfordert eine schulweite Kultur des Wandels. Dazu gehört auch die formelle und informelle Zusammenarbeit im Kollegium. Die informelle Zusammenarbeit unter Lehrpersonen ist nach wie vor selten und formale Weiterbildung noch immer zentral. Gerade vor dem Hintergrund des berichteten Zeitmangels könnte dies für viele Lehrpersonen eine Entlastung bedeuten.

  1. Kreative und innovative Ideen der Lehrpersonen unterstützen

Die innovativsten Schulen zeigten starke Bottom-up- Aktivitäten der Lehrpersonen. Die Ideen von Lehrpersonen sind deshalb eine zentrale Ressource im Prozess der digitalen Transformation.

  1. Stabile und sichere digitale Basisinfrastruktur in den Schulen bereitstellen

Obwohl die Qualität der technologischen Infrastruktur gut ist und BYOD-Ansätze weit verbreitet sind, gibt es immer noch grosse Unterschiede zwischen den Schulen. Da sich digitale Technologien laufend weiterentwickeln, kann sich der Infrastrukturbedarf rasch verändern (z.B. aktuell bei Lizenzen für KI-Plattformen).

  1. Zeitliche Ressourcen für die digitale Transformation bereitstellen

Digitale Transformation erfordert nach wie vor eine erhebliche Investition von Zeit und Ressourcen für die Schulen, auch über die ersten Pilotprojekte hinaus. Die Lehrpersonen berichten, dass sie dafür nicht genügend Zeit haben.

 
JAMES-Studie 12/2024 ZHAW

JAMES steht für Jugend, Aktivitäten, Medien - Erhebung Schweiz und erhebt alle zwei Jahre das Freizeit- und Medienverhalten von Jugendlichen in der Schweiz. 2024 wurden 1183 Jugendliche aus den drei grossen Sprachregionen befragt. Ein paar der wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Fast ausnahmslos haben die Jugendlichen in ihren Haushalten Zugriff auf Internet, Handy, Computer/Laptop und ein Fernsehgerät.
  • Am intensivsten nutzen Jugendliche in ihrer Freizeit das Smartphone.
  • Die Nutzungsintensität der "Big Four" (Instagram, TikTok, Snapchat und WhatsApp) scheint auf hohem Niveau zu staginieren (unverändert seit 2022).
  • Acht von zehn Jugendlichen gamen in ihrer Freizeit (Jungs deutlich häufiger als Mädchen), das beliebteste Game ist 2024 Brawl Stars. Das beliebteste Buch ist immer noch Harry Potter.
  • Das Smartphone wird am meisten genutzt für Messenger Chats, als Uhr, zum Telefonieren und für Sprachnachrichten.
  • Fast ein Viertel der Befragten wurde im digitalen Raum schon beschimpft und beleidigt, jede/r Zehnte wurde mit sexuellen Abischten konfrontiert (wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungs).

 

Külling-Knecht, C., Waller, G. et al.: JAMES - Jugend, Aktivitäten, Medien - Erhebung Schweiz. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Departement Angewandte Psychologie, Züirich 2024.

Monitoring der Digitalisierung der Bildung aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler 11/2024 SKBF

Schwerizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung

Das Staff Paper 26 präsentiert die vierte Erhebung des «Monitoring der Digitalisierung der Bildung aus Sicht der Schülerinnen und Schüler» und ermöglicht einen Vergleich der Ergebnisse seit 2020 (siehe Staff Paper 22 und Staff Paper 24 und Staff Paper 25). Befragt wurden Kinder und Jugendliche der obligatorischen Schule und der Sekundarstufe II zur Ausstattung und Nutzung digitaler Hilfsmittel in der Schule und im Elternhaus.

Im Jahr 2024 wurde erstmals auch die Nutzung von KI-Tools im Schulalltag erfasst. Es sind die ersten repräsentativen Ergebnisse für die Schweiz, die zeigen, wie verbreitet die Nutzung solcher KI-Anwendungen bei 8- bis 18-Jährigen ist.

Das «Monitoring der Digitalisierung der Bildung aus Sicht der Schülerinnen und Schüler» wird von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) im Rahmen des Schweizer Bildungsmonitorings finanziert.

Chantal Oggenfuss und Stefan C. Wolter
SKBF Staff Paper 26, Aarau, 2024, 23 Seiten
Monitoring der Digitalisierung der Bildung aus Sicht der Schülerinnen und Schüler: Ergänzungsbericht mit Ergebnissen der vier Erhebungen 2020–2024

19. Shell Jugendstudie 2024 04/2024 Shell

Die Shell Jugendstudie gilt als DAS Standardwerk der Jugendforschung in Deutschland. Sie ist hier zu finden.

Die wichtigsten Punkte zum Thema Digitalität wurden per Copilot zusammenfasst und noch mal "nachgekürzt".

Digitale Möglichkeiten und Nutzung

  • Kommunikation: 95 % der Jugendlichen nutzen täglich Messenger-Dienste, 82 % sind täglich auf Social Media aktiv.
  • Unterhaltung: 67 % laden Musik herunter und hören sie, 54 % schauen Videos, Filme oder Serien online.
  • Bildungsinhalte: 69 % suchen nach allgemeinen Informationen, 57 % für Schule, Ausbildung oder Beruf, und 30 % zu politisch-gesellschaftlichen Themen.

Künstliche Intelligenz (KI)

  • Schulbildung: 60 % der Jugendlichen fordern, dass der Umgang mit KI verpflichtender Inhalt in der Schule sein soll, besonders Jugendliche mit Abitur oder Fachhochschulreife (66 %).
  • Einstellung zu KI: 47 % stehen dem Einsatz von KI positiv gegenüber, wobei junge Männer (55 %) diese Technologie stärker befürworten als junge Frauen (39 %).
  • Chancen und Risiken: 69 % glauben, dass KI den Alltag vereinfachen kann, und 60 % sehen Potenzial für Verbesserungen in Bereichen wie Medizin, Verkehr und Bildung. Gleichzeitig befürchten 65 %, dass KI unmenschliche Entscheidungen treffen könnte, und 45 % erwarten mehr Arbeitslosigkeit durch KI.
  • Kennzeichnungspflicht: 77 % der Jugendlichen sprechen sich dafür aus, dass der Einsatz von KI immer gekennzeichnet werden sollte.

Fakenews und digitale Bildung

Schulbildung: 90 % der Jugendlichen halten es für wichtig, dass der Umgang mit digitalen Medien und das Erkennen von Fakenews in der Schule unterrichtet werden.

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Hier folgen die drei Kapitel im Zitat aus der Jugendstudie, die Copilot erwähnt.

Digitale Möglichkeiten werden stetig mehr genutzt

Die digitalen Möglichkeiten werden von den Jugendlichen weiterhin vielfältig und immer häufiger genutzt, dieser Trend ist ungebrochen. An erster Stelle steht für sie Kommunikation: 95 % nutzen mindestens einmal täglich Messenger-Dienste (2019: 94 %). Gleich danach folgt mit 82 % Social Media (2019: 81 %). Ebenfalls hoch im Kurs steht Unterhaltung in Form von Musik runterladen und hören (67 %, 2019: 55 %) oder Videos, Filme, Serien online anschauen (54 %, 2019: 48 %) sowie bildungsanregende Inhalte, etwa die Suche nach Informationen allgemeiner Art (69 %, 2019: 62 %), für Schule, Zusammenfassung 23 Ausbildung oder Beruf (57 %, 2019: 46 %) oder zu politisch-gesellschaftlichen Themen (30 %, 2019: 23 %).

Fast Konsens unter Jugendlichen: Fakenews und Künstliche Intelligenz gehören in die Lehrpläne an den Schulen

90 % der Jugendlichen finden es (sehr) wichtig, dass der Umgang mit digitalen Medien und das Erkennen von Fakenews in der Schule verpflichtend unterrichtet werden. Dieser Wunsch zieht sich durch alle Altersgruppen, West und Ost, alle sozialen Schichten und ist auch keine Frage des Geschlechts. Ähnlich verhält es sich mit der Aussage, dass der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) verpflichtender Inhalt in der Schule sein soll. 60 % schließen sich dieser Forderung an – hier sind es vor allem Jugendliche, die Abitur bzw. Fachhochschulreife haben bzw. anstreben (66 %).

Nur wenige Jugendliche haben eine negative Gesamteinschätzung zu KI – Wunsch nach Kennzeichnungspflicht dennoch weit verbreitet

Fast die Hälfte der Jugendlichen (47 %) steht dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) (sehr) positiv gegenüber. Vor allem junge Männer befürworten diese neue Technologie (junge Männer: 55 %; junge Frauen: 39 %). Teil dieses grundsätzlich positiven Bildes ist, dass eine breite Mehrheit der Jugendlichen davon ausgeht, dass KI den Alltag vereinfachen kann (69 %) und die Welt in vielen Bereichen, zum Beispiel Medizin, Verkehr und Bildung, besser machen wird (60 %). Zugleich sehen die Jugendlichen aber auch Risiken beim Einsatz von KI. Fast zwei Drittel (65 %) befürchten, dass KI aufgrund eines fehlenden Einfühlungsvermögens unmenschliche Entscheidungen treffen kann, und immerhin 45 % erwarten mehr Arbeitslosigkeit aufgrund des Einsatzes von KI. Ein knappes Drittel (31 %) gibt außerdem an, beim Thema KI überfordert zu sein. Viele Jugendliche sehen also im Einsatz von KI Chancen und Risiken zugleich. Es verwundert deshalb nicht, dass sich eine breite Mehrheit (77 %) dafür ausspricht, KI immer dann zu kennzeichnen, sobald diese zum Einsatz kommt.

'Wie tickt die Jugend in Deutschland? Seit 1953 geht die Shell Jugendstudie dieser Frage auf den Grund. Auch im Jahr 2024 zeigt die Studie auf, wie die Generation der heute 12- bis 25-Jährigen et...

 

Katharina Scheiter, Lehren und Lernen mit digitalen Medien, ZfE (2021) 24: 1039 - 1060, 09/2021 Springer VS

Prof. Dr. Katharina Scheiter forschte am Leibniz-Institut für Wissensmedien in der Arbeitsgruppe Multiple Repräsentationen in Tübigen. Seit Mai 2022 hat sie eine Professur für Digitale Bildung am Department Erziehungswissenschaft der Universität Potsdam.

Publikation "Lernen und Lehren mit digitalen Medien: Eine Standortbestimmung" Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (2021) 24: 1039 - 1060

Prompt in GPT-4o am 01.06.2024 [André Dinter]:

Du bist ein Spezialist für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Zuerst hätte ich gerne gewusst, was die Anspruchsgruppe der Publikation und wer der Produzent ist, sowie welches Ziel die Publikation verfolgt? Dann möchte ich, dass du mir ausschliesslich aus dem angehängten Dokument die wichtigsten Informationen heraussuchst. Halte dich an die Organisation im pdf mit den einzelnen Kapiteln. Sei ganz exakt und arbeite die Kapitel mit den Unterkapiteln einzeln ab. Überspringe nichts und schreibe zu jedem der Kapitel bzw. Unterkapitel maximal 10 Sätze. Bitte alles auf Deutsch. Danke!

Prompt in GPT-4o am 01.06.2024 [André Dinter]:

Du bist ein Spezialist für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Zuerst hätte ich gerne gewusst, was die Anspruchsgruppe der Publikation und wer der Produzent ist, sowie welches Ziel die Publikation verfolgt? Dann möchte ich, dass du mir ausschliesslich aus dem angehängten Dokument die wichtigsten Informationen heraussuchst. Halte dich an die Organisation im pdf mit den einzelnen Kapiteln. Sei ganz exakt und arbeite die Kapitel mit den Unterkapiteln einzeln ab. Überspringe nichts und schreibe zu jedem der Kapitel bzw. Unterkapitel mindestens 10 Sätze. Bitte alles auf Deutsch. Danke!

Lesedauer 2 - 3 min bei 200 Wörtern/min

Lesedauer 6 - 7 min bei 200 Wörtern/min

Anspruchsgruppe, Produzent und Ziel des Reports

Anspruchsgruppe: Die Anspruchsgruppe des Berichts umfasst Lehrpersonen, Bildungseinrichtungen und Forschende im Bereich der Bildungswissenschaften, die sich mit dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht beschäftigen.

Produzent: Der Bericht wurde von Prof. Dr. Katharina Scheiter und ihrer Arbeitsgruppe an der Universität Tübingen sowie am Leibniz-Institut für Wissensmedien erstellt.

Ziel: Ziel der Publikation ist es, einen umfassenden Überblick über die bisherigen Forschungsergebnisse zum Einsatz digitaler Medien im Bildungswesen zu geben und zukünftige Forschungsbedarfe aufzuzeigen. Der Bericht konzentriert sich sowohl auf das Lernen mit digitalen Medien (technology-enhanced learning, TEL) als auch auf das Lehren mit digitalen Medien (technology-enhanced teaching, TET) und die damit verbundenen professionellen Kompetenzen von Lehrpersonen.

Anspruchsgruppe, Produzent und Ziel der Publikation

Anspruchsgruppe: Die Anspruchsgruppe der Publikationfasst Lehrpersonen, Bildungseinrichtungen und Forschende im Bereich der Bildungswissenschaften, die sich mit dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht beschäftigen.

Produzent: Der Bericht wurde von Prof. Dr. Katharina Scheiter und ihrer Arbeitsgruppe an der Universität Tübingen sowie am Leibniz-Institut für Wissensmedien erstellt.

Ziel: Ziel der Publikation ist es, einen umfassenden Überblick über die bisherigen Forschungsergebnisse zum Einsatz digitaler Medien im Bildungswesen zu geben und zukünftige Forschungsbedarfe aufzuzeigen. Der Bericht konzentriert sich sowohl auf das Lernen mit digitalen Medien (technology-enhanced learning, TEL) als auch auf das Lehren mit digitalen Medien (technology-enhanced teaching, TET) und die damit verbundenen professionellen Kompetenzen von Lehrpersonen.

1. Einleitung

Die zunehmende Digitalisierung beeinflusst alle gesellschaftlichen Bereiche, einschließlich des Bildungswesens. Ziel der Digitalisierung im Bildungswesen ist es, Lernende zu befähigen, digitale Medien kompetent zu nutzen. Dies schließt sowohl die technischen Bedienfertigkeiten als auch eine kritisch-reflektierte Nutzung ein. Zudem müssen Lehrpersonen sowohl über Medienkompetenz verfügen als auch in der Lage sein, diese zu vermitteln.

1. Einleitung

Die zunehmende Digitalisierung durchdringt alle wesentlichen gesellschaftlichen Bereiche und beeinflusst auch das Bildungswesen in nie dagewesener Weise. Zum einen wird Digitalisierung selbst zum Gegenstand von Bildung, wobei Lernende zu einer kompetenten Nutzung digitaler Medien im Alltag und Berufsleben befähigt werden sollen. Dies umfasst den Erwerb von Medienkompetenz für die Nutzung fachunabhängiger digitaler Angebote sowie fachspezifischer digitaler Werkzeuge. Medienkompetenz bezieht sich nicht nur auf technische Fertigkeiten, sondern auch auf eine kritisch-reflektierte Nutzung digitaler Angebote im Hinblick auf Chancen und Risiken. Lehrpersonen müssen selbst über diese Kompetenzen verfügen und in der Lage sein, Medienkompetenz zu vermitteln. Die zunehmende Digitalisierung verändert Bildung auch hinsichtlich der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Hierbei steht die Frage im Vordergrund, wie digitale Medien so eingesetzt werden können, dass sie das Erreichen fachlicher und überfachlicher Bildungsziele erleichtern und verbessern.

2. Lernen mit digitalen Medien (TEL)

2.1 Historischer Hintergrund und Entwicklung Digitale Medien wurden seit den 1960er Jahren zur Wissensvermittlung genutzt, zunächst im Rahmen von programmiertem Unterricht. Die technische Weiterentwicklung führte zu vielfältigen digitalen Lernumgebungen, die von multimedialen Angeboten bis zu virtuellen Realitäten reichen.

2.2 Lernwirksamkeit und Forschungsergebnisse Studien zeigen, dass der Einsatz digitaler Medien einen positiven Einfluss auf das Lernen haben kann. Meta-Analysen belegen mittlere bis große Effekte, insbesondere in naturwissenschaftlichen und mathematischen Fächern.

2.3 Kritik und Herausforderungen Ein Kritikpunkt an der TEL-Forschung ist die unzureichende Einbindung digitaler Medien in den Unterrichtskontext. Salomon forderte bereits 1990 eine systemische Betrachtung der Wirkungen digitaler Medien, die individuelle, soziale und kulturelle Bedingungen berücksichtigt.

2. Lernen mit digitalen Medien (TEL)

2.1 Historischer Hintergrund und Entwicklung

Digitale Medien werden seit den 1960er Jahren zur Wissensvermittlung genutzt. Anfangs standen viele digitale Anwendungen in der Tradition des programmierten Unterrichts. Das heißt, digitale Medien ermöglichen es, eng umschreibbare Fertigkeiten wie Grundrechenarten zu üben und durch computerbasiertes Feedback kontinuierlich zu verbessern. Technische Innovationen haben die Möglichkeiten der Gestaltung und Nutzung digitaler Lernumgebungen ständig erweitert. Von rein symbolisch-abstrakten Darbietungsformen hin zu multimedialen, immersiven Angeboten und von statischen Strukturen hin zu manipulierbaren Informationsangeboten. Digitale Medien haben sich von der Präsentation vorgegebener Informationen zu konstruktiv einsetzbaren Werkzeugen entwickelt, mit denen Lernende ihre Umgebung gestalten können. Diese Entwicklung wird in der angloamerikanischen Literatur als "technology-enhanced learning" (TEL) bezeichnet, was auf eine Erweiterung bisheriger Lernmöglichkeiten hinweist.

2.2 Lernwirksamkeit und Forschungsergebnisse

Studien zeigen, dass digitale Medien einen positiven Einfluss auf das Lernen haben können. Eine Zusammenfassung von 25 Meta-Analysen ergab einen kleinen bis mittleren Effekt zugunsten computerbasierter Lernmedien. Eine Meta-Analyse von Chauhan (2017) im Elementarbereich fand einen mittleren Effekt zugunsten des Lernens mit digitalen Medien. Fachbezogene Differenzierungen zeigten Schwankungen der Effektgrößen, mit großen Effekten für naturwissenschaftliche Inhalte, mittleren Effekten für Sprachen und Mathematik und den kleinsten Effekten für sozialwissenschaftliche Inhalte. Eine aktuelle Meta-Analyse von Hillmayr et al. (2020) zeigte, dass der Einsatz digitaler Werkzeuge im mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht einen positiven mittleren bis großen Effekt auf die Lernleistung hat. Zusammenfassend kann die Frage nach dem Mehrwert digitaler Medien auf Basis dieser Studien positiv beantwortet werden.

2.3 Kritik und Herausforderungen

Ein Kritikpunkt an der TEL-Forschung ist die zu starke Fokussierung auf Technologie und zu wenig auf den Lernprozess. Richard Clark (1983) argumentierte, dass Medien lediglich Informationsträger sind und keinen Effekt auf das Lernen haben. Robert Kozma (1991, 1994) hingegen betonte, dass digitale Medien inhärente Eigenschaften für das Lernen aufweisen, die untrennbar mit ihnen verbunden sind. Die Clark-Kozma-Debatte hat nichts an Aktualität verloren und beeinflusst weiterhin die TEL-Forschung. Um lernwirksame digitale Lernmedien zu entwickeln, muss identifiziert werden, welche Medieneigenschaften lernbezogene kognitive Prozesse unterstützen. Diese können als Affordanzen beschrieben werden, ein Konzept aus der ökologischen Psychologie. Studien zeigen, dass das Passungsverhältnis zwischen Affordanz und Lernprozess entscheidend ist. Adaptive Lernsysteme wie intelligente tutorielle Systeme können besonders effektiv sein. Eine globale Medienwirkungsforschung sollte durch eine Forschung zu Affordanzen digitaler Medien ersetzt werden. Effekte mit Medien sollten von Effekten von Medien unterschieden werden. Medienwirkungsforschung sollte langfristige Effekte und andere Kriterien berücksichtigen. Viele TEL-Studien beschränken sich auf kurzfristige Effekte auf den Wissenserwerb. TEL-Forschung sollte auch die Einbindung digitaler Medien in den Unterrichtskontext berücksichtigen. Salomon forderte 1990 eine systemische Betrachtung der Wirkungen digitaler Medien. Entsprechend sollten Lehrpersonen im Umgang mit Technologien geschult werden, um deren erfolgreiche Nutzung im Unterricht zu gewährleisten.

3. Lehren mit digitalen Medien (TET)

3.1 Mehrwert digitaler Medien im Unterricht Digitale Medien können im Unterricht einen funktionalen Mehrwert bieten, wenn sie sinnvoll eingebettet und mit analogen Unterrichtsangeboten kombiniert werden. Beispiele sind die Nutzung von digitalen Mindmaps zur Vorwissensaktivierung oder zur Konsolidierung des Wissens.

3.2 Orchestrierung des Unterrichts Erfolgreicher mediengestützter Unterricht erfordert eine didaktisch sinnvolle Orchestrierung, bei der digitale und analoge Medien aufeinander abgestimmt werden. Verschiedene Medienformen erfüllen unterschiedliche didaktische Funktionen, deren Kombination die höchste Lernwirksamkeit erzielen kann.

3.3 Professionelle Kompetenzen der Lehrpersonen Die TET-Forschung betont die Bedeutung der professionellen Kompetenzen von Lehrpersonen. Das TPACK-Modell beschreibt die notwendigen Wissensbereiche: technologisches Wissen, pädagogisches Wissen und Fachwissen. Eine Herausforderung bleibt die Messung dieser Kompetenzen und die Implementierung in die Lehrerausbildung.

3. Lehren mit digitalen Medien (TET)

3.1 Mehrwert digitaler Medien im Unterricht

Digitale Medien können im Unterricht einen funktionalen Mehrwert bieten, wenn sie sinnvoll eingebettet und mit analogen Unterrichtsangeboten kombiniert werden. Im RAT-Modell (Hughes et al. 2006) können digitale Medien drei Funktionen im Unterricht übernehmen: Ersatz, Verstärkung oder Transformation bestehender Unterrichtspraktiken. Das SAMR-Modell (Puentedura, 2006) beschreibt vier Modi der Mediennutzung: Substitution, Augmentation, Modification und Redefinition. Beide Modelle gehen davon aus, dass eine transformative Nutzung digitaler Medien im Unterricht bessere Leistungen von Schülerinnen und Schülern zur Folge haben sollte. Eine empirische Überprüfung dieser Modelle steht jedoch noch aus. Eine Alternative besteht darin, die Forschung zum Unterrichten mit digitalen Medien stärker an der klassischen Unterrichtsforschung auszurichten. Lernwirksamer Unterricht mit digitalen Medien sollte durch eine hohe Prozessqualität gekennzeichnet sein. Erste Studien zeigen positive Effekte von Tablets im Unterricht auf die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern.

3.2 Orchestrierung des Unterrichts

Der Erfolg mediengestützten Unterrichts hängt nicht nur von der Qualität der Lernmedien ab, sondern auch von deren didaktisch sinnvoller Einbettung in das Unterrichtsgeschehen. Die Orchestrierung digitaler Medien bedeutet, dass diese in Abhängigkeit von Lernziel, Kontext, Sozialform des Unterrichts und Funktionen des Lehr-Lernangebots eingebunden werden. Verschiedene Choreographien für das gleiche Medium sind denkbar. Beispielsweise kann das Anfertigen einer digitalen Mindmap der Vorwissensaktivierung oder der Konsolidierung des Wissens dienen. Lehrpersonen spielen eine zentrale Rolle in der Orchestrierung des Unterrichts und müssen entsprechende Kompetenzen aufweisen.

3.3 Professionelle Kompetenzen der Lehrpersonen

Die professionelle Kompetenz von Lehrpersonen umfasst sowohl kognitive als auch evaluativ-affektive Aspekte. Das Will-Skill-Tool Modell (Knezek und Christensen, 2016) beschreibt die Bereitschaft zur Nutzung digitaler Medien im Unterricht. Lehrpersonen setzen Technologien eher ein, wenn sie eine positive Einstellung zur Technologie haben, die notwendigen Fertigkeiten besitzen und Zugang zu den Technologien haben. Das TPACK-Modell (Mishra und Koehler, 2006) beschreibt das notwendige Wissen für mediengestützten Unterricht: technologisches Wissen, pädagogisches Wissen und Fachwissen. Das Modell weist jedoch konzeptionelle und empirische Mängel auf. Die Messung von TPACK erfolgt häufig über Selbstberichte, die mit Verzerrungen behaftet sein können. Es gibt nur wenige Instrumente zur objektiven Messung von digitalisierungsbezogenem Wissen von Lehrpersonen. Erste Studien zeigen Zusammenhänge zwischen TPK und der Qualität des Unterrichts. Motivationale Aspekte haben ebenfalls einen Einfluss auf die Qualität des mediengestützten Unterrichts. Beispielsweise entwickeln Lehrpersonen mit höheren Nützlichkeitsüberzeugungen qualitativ hochwertigere Unterrichtsentwürfe. Insgesamt ist die Forschung zum Lehren mit digitalen Medien ein noch junges und fragmentiertes Feld.

4. Fazit und Ausblick

Die Kombination der TEL- und TET-Perspektiven ist notwendig, um wesentliche Fortschritte in der Erforschung des Einsatzes digitaler Medien im Bildungswesen zu erzielen. Beide Perspektiven betonen die funktionale Betrachtung digitaler Medien, die Lern- und Lehrprozesse passgenau unterstützen sollen.

4. Fazit und Ausblick

Eine Kombination der TEL- und TET-Perspektiven ist notwendig, um wesentliche Fortschritte in der Erforschung des Einsatzes digitaler Medien im Bildungswesen zu erzielen. Beide Perspektiven betonen die funktionale Betrachtung digitaler Medien, die Lern- und Lehrprozesse passgenau unterstützen sollen. In der TEL-Forschung wird zwischen behavioraler und kognitiver Aktivität unterschieden, was auch in der Unterrichtsforschung relevant ist. Qualitätsmerkmale erfolgreichen Lernens und Lehrens mit digitalen Medien sollten auf Gemeinsamkeiten in beiden Forschungsbereichen basieren. Die TEL-Forschung bietet zahlreiche Hinweise zur lernförderlichen Gestaltung digitaler Medien, die in der Unterrichtspraxis genutzt werden können. Lehrpersonen sollten in der Nutzung und Einbindung dieser Ressourcen unterstützt werden. Zudem besteht Forschungsbedarf zur Nutzung von Lernprozessdaten zur Gestaltung personalisierter Lernerfahrungen. Insgesamt bietet die Zusammenführung von TEL und TET großes Potenzial für zukünftige Forschung und Praxis im Bildungswesen.

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Dokument „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ von Katharina Scheiter. Weitere detaillierte Informationen können direkt aus dem Dokument entnommen werden.

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Dokument „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ von Katharina Scheiter. Weitere detaillierte Informationen können direkt aus dem Dokument entnommen werden.


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