Projektleitung: Susanne Weiss
Institution: Berufsschule für Detailhandel und Pharmazie Zürich
Kontakt: susanne.weiss@bsdpz.ch

Mit Hilfe dieses Projektes könnten ausrangierte Kleidungsstücke ein zweites Leben erhalten. Das wäre nachhaltig, denn es spart Ressourcen und Geld und ist zudem sozial, denn man vollbringt eine gute Tat. Es gilt nicht nur, diese Kleidung wie oben aufgelistet abzugeben, sondern diese Weitergabe gemeinsam mit anderen zu organisieren, und zwar mit Hilfe von digitalen Tools und Hilfsmitteln, so dass der Wirkungskreis erhöht und nachhaltige Innovation erreicht werden kann.

Kleidertausch an der Berufsfachschule

Beschreibung

Nachhaltiges Handeln ist aufgrund des Klimawandels extrem notwendig geworden und dieses Projekt kann wie ein Puzzleteil einen kleinen Beitrag zum grossen Ganzen leisten. Der Fokus liegt auf der Handlungskompetenzorientierung, was in den reformierten Grundbildungen im Detailhandel und KV enorm wichtig ist. Die digitalen Kompetenzen der Lernenden werden mit einbezogen, eigenaktiv gefördert und erweitert.

Ausgangslage: Viele Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich nicht selten in der glücklichen Lage, aufgrund ihres Lehrlingslohns auf einmal sich einiges leisten zu können. Kleidung stellt dabei einen grossen Anteil der Shopping-Gelüste dar. Jedoch: Oft werden Kleidungsstücke aus einer Laune heraus oder im Frust-Shopping gekauft, die bei näherer Betrachtung nicht passend sind und ihr Dasein im Kleiderschrank fristen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten nach dem Ausrangieren von Kleidungsstücken:

• Wegwerfen

• Verschenken

• In die Altkleidersammlung geben

• Unter Freundinnen/Freunden, Kolleginnen/Kollegen, Bekannten tauschen

• In den Secondhandladen bringen

• Auf Online-Börsen anbieten

• Zu Clothing swaps bringen (so genannte „Klamottentauschparties“)

Die in der letzten Zeit aufgekommene Idee eines Clothing swaps wird aufgegriffen und es wird eine Kleider-Tausch-Möglichkeit in der BFS angeboten. Dabei sollten einzelne Schulklassen Teile der Organisation und Durchführung übernehmen, wobei der Schwerpunkt der Organisation auf dem digitalem Austausch liegt. Die Schulleitung würde zu Beginn den Anstoss zum Projekt geben und die Räumlichkeiten bzw. Infrastruktur (auch im digitalen Raum) zur Verfügung stellen.

Das Projekt sollte einen Testdurchlauf an unserer Berufsfachschule erfahren, dann ausgewertet, evaluiert und verbessert werden.

Innovationspotential

Das Innovationspotenzial liegt bei diesem Projekt in der Handlungskompetenzorientierung, Selbstwirksamkeit und Förderung der digitalen Kompetenzen der Lernenden. Unsere Lernenden sind ständig online und stark in den Social Media vernetzt; es bietet sich daher an, sie dort abzuholen und genau hier im digitalen Raum anzusprechen.

Die Lernenden erleben eine nachhaltige und soziale Aktion im Rahmen ihrer Ausbildung von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung. Sie lernen neue digitale Tools kennen, wie z. B. Slack, Trello etc., die eine gemeinsame Projektorganisation auf einer digitalen Plattform ermöglichen. Sie werden Informationen und Fotos der abgegebenen Kleidungsstücke digital hochladen, z. B. auf der Schulplattform TEAMS. Ergänzt wird dieses Upload durch verschiedene Werbeaktivitäten im Digitalmarketing. Die Kommunikation findet im Klassenteam, teamübergreifend mit der Schulleitung, dem Hausdienst und evtl. externen Unternehmen statt. Informationen über einzelne Projektabschnitte werden digital geteilt.

Didaktisierte Unterrichtsmaterialien werden den Lehrpersonen zur Verfügung gestellt, so dass eine Einbettung des Projekts in den Unterricht und ein grobes Raster der Organisation gewährleistet werden kann. Einführungsunterlagen zu den genannten digitalen Tools bzw. Info-Boards stehen zur Verfügung. Unterrichtsinputs zu bekannten Online-Shops und Aufträge für die Auseinandersetzung mit den Online-Shops der eigenen DH-Lehrbetriebe oder bekannten grossen Online-Playern in der Schweiz werden vorliegen. Texte und Links zum Thema digitaler Produktfotografie, Bildoptimierung, auch in Bezug auf Marketingstrategien, werden kommuniziert. Die juristischen Aspekte in Bezug auf Datenschutz und Urheberrecht und dergleichen fliessen mit in den Kompetenzerwerb hinein.

 

Didaktisch-methodisches Konzept

Wichtig ist bei diesem Projekt, dass die Lernenden Verantwortung für ihr Handeln im Team für eine gemeinsame Sache übernehmen können und damit eine Selbstwirksamkeit erleben. Sie werden handlungskompetenzorientiert ihre organisatorischen, kommunikativen und digitalen Kompetenzen erwerben und ausbauen.

Es ist geplant, Projektmaterialien zu erstellen, so dass die Schulleitung und Lehrpersonen wenig Aufwand haben, um die Klassen anzuleiten und die notwendigen Informationen vermitteln zu können. An einem Gesamtkonvent oder mittels Lehrpersonen-Verteilungsmail oder via Schulkommunikationsplattform wird das Projekt dann grob vorgestellt und es werden Schulklassen gesucht, die sich daran unter Aufsicht ihrer Lehrpersonen beteiligen wollen. Ein digitales Board mit einzelnen Projektabschnitten wird vorgegeben, worauf die Klassen eingeschränkten Zugriff erhalten. Der Event wird dann durchgeführt und anschliessend digital (z. B. mit Umfragetools wie findmind.ch oder Forms) ausgewertet.

Da der Lehrplan zumeist nur wenig Spielraum für Projekte oder dergleichen zulässt, sollte sich das Engagement von Schulklassen auf wenige didaktisierte Lektionen beschränken. Damit ergibt sich, dass das Projekt sehr gut in einzelne Schritte, die dann die Schulklassen jeweils selbständig übernehmen können, unterteilt werden muss. Die Zusammenarbeit von Schulklassen muss gut geplant werden, dabei ist auf eine verlässliche und effiziente Kommunikation im digitalen Raum auf der Organisationsplattform zu achten.

Die Kompetenzen, sich auf einem digitalen Board zu bewegen und Informationen auszutauschen, ein Team auf TEAMS zu erstellen, zu gestalten, digitale Bilder zu bearbeiten und anschliessend hochzuladen, Online-Anfrage zu bearbeiten und abzuwickeln, werden erworben oder verbessert. Schliesslich sollen auch Informationen und didaktisierte Lerneinheiten zu den Themen Altkleiderexport in Entwicklungsländer, nachhaltiger Konsum, Clothing swaps in der Schweiz, Reflexion des eigenen Konsums etc. zur Verfügung gestellt werden, um dem Projekt ein informatives Fundament zu geben.

Wirkung

Nicht getragene Kleidung wird weder weggeworfen, noch profitorientierten Altkleidersammlungen zugewendet, noch mit grossem Aufwand versendet, sondern an einem Ort, wo die Lernenden sich eh einmal pro Woche aufhalten, und auf nachhaltige Art und Weise für einen guten Zweck weitergegeben.

• Die Lernenden können auf sparsamem Wege Kleidung erhalten, was eine gute Möglichkeit ist, ihr Budget zu schonen.

• Ausserdem setzen sie sich im Rahmen des Projekts mit ihrem eigenen Konsumverhalten und nachhaltigem Konsum auseinander.

• Die Lernenden erleben handlungskompetenzorientiert, wie sie eine gute Tat vollbringen und einen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen erbringen.

• Sie sind Teil von einem Ganzen und finden reflektierend heraus, was ihnen an diesem Projekt Spass macht und worin ihre Stärken dabei liegen können.

• Die Lernenden stärken ihr sozialen Kompetenzen, indem sie mit anderen zusammenarbeiten.

• Die Lernenden erwerben digitale Kompetenzen, indem sie auf einer digitalen Projekt-Plattform zusammenarbeiten, ein Team auf TEAMS erstellen, Fotos digital bearbeiten, Digitalmarketing betreiben, ihre Social Media-Aktivitäten erweitern und das Projekt mit digitalen Umfragetools auswerten und evaluieren.

• Die Lernenden organisieren sich selbst und tragen Verantwortung für das Gelingen des Projektes.

• Das ist gelebte Schule. Der Unterricht findet auf eine andere Art statt.

• Die Lehrpersonen können von den vorbereiteten Unterrichtsmaterialien und der Organisationsstruktur profitieren und haben wenig Aufwand mit der Vor- und Nachbereitung.

• Die Lehrpersonen erleben ihre Lernenden in einem Projekt und greifen lediglich unterstützend ein.

• Die Schulleitung, die Verwaltung und der Hausdienst haben auf eine andere Art Kontakt mit engagierten Lernenden und interagieren in einem neuen, digitalen Umfeld miteinander.

 

SAMR-Modell

Erläuterung zum SAMR-Modell.

Im SAMR-Modell kann das Projekt im Bereich "Augmentation" eingereiht werden weil es analoge Arbeitsmittel durch digitale ersetzt, was zu funktionalen Verbesserungen führt.

 
 
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