Rhetorik und Plagiat
Die digitale Lerneinheit „Rhetorik und Plagiat“ problematisiert in anschaulicher und attraktiver Weise die Frage des Plagiierens und seiner möglichen Konsequenzen. Sie geht von einem konkreten Plagiatsfall aus.
Produkt
Auf dieser Webseitesteht die digitale Lernheit "Rhetorik und Plagiat" zur freien Verfügung.
Projektvorstellung (1')
Beschreibung
Jede Mittelschülerin, jeder Mittelschüler schreibt im Rahmen der Ausbildung eine Abschlussarbeit, welche wissenschaftliches Arbeiten und den korrekten Umgang mit Fachliteratur einfordert. Das Ausweisen fremder geistiger Leistungen und das Verbot des Plagiierens müssen im Rahmen von Abschlussarbeiten immer wieder thematisiert werden, besonders auch mit Blick auf die Fachhochulen und Universitäten. Meist geschieht dies durch Wegleitungen oder dann im Gespräch mit der Betreuungsperson der Abschlussarbeit.
Im Frühjahr 2011 musste sich der damalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zu den Plagiatsvorwürfen seine Dissertation betreffend öffentlich stellen. Unter anderem führte der Deutsche Bundestag eine Aktuelle Stunde zu den Plagiatsvorwürfen durch, in der in einem live am Fernsehen übertragenen Redewettbewerb Parlamentarier unterschiedlicher Fraktionen sich in je fünf Minuten dauernden Redebeiträgen zur Affäre äusserten. Kurz danach verlor K-Th. zu Guttenberg seinen Doktortitel und seinen Ministerposten. Dieser Redewettbewerb, der sich im Kern um die Frage des Wissenschaftsethos, des Plagiierens und Betrügens im Wissenschaftsbetrieb dreht, ist ein Lehrstück in Sachen Plagiieren und Debattieren.
Da die Redebeiträge der Aktuellen Stunde in einen veritablen Redewettbewerb mündeten, bietet es sich an, die Plagiatsdebatte im Deutschunterricht zu behandeln und dies nicht nur mit Blick auf die Plagiatsfrage, sondern auch mit Blick auf das wirkungsvolle öffentliche Reden und Debattieren (Rhetorik), was ein Fenster öffnet zur mündlichen Präsentation der Abschlussarbeiten.
Didaktisch-methodisches Konzept
Es wird eine digitale Lerneinheit erstellt, die in doppelter Weise von Zürcher Mittelschullehrpersonen genutzt werden kann. Entweder als Einführung ins wissenschaftlich lautere Arbeiten und in die Plagiatsproblematik und/oder als Gegenstand einer Redeanalyse und der Reflexion des wirkungsvollen, öffentlichen Auftretens. Für beides bietet die „Plagiatsaffäre Guttenberg“ mustergültiges Material und beides kann in Beziehung zu den Maturitäts- und anderen Abschlussarbeiten an Mittelschulen gesetzt werden.
Die Webseite stellt folgende drei Lernbereiche zur Verfügung:
A. Redeanalyse konkret: Der Guttenberg-Skandal: Der erste Lernbereich steigt mit einem konkreten Rhetorik-Beispiel ein und zeigt, wie wir Redeauftritte analysieren und beurteilen können. Es werden emotionale Reden von deutschen Politikern vorgestellt und analysiert, die im Rahmen eines politischen Skandals - der sogenannten «Guttenberg-Plagiats-Affäre» - gehalten worden sind.
B. Rhetorik: Theorie und Geschichte: Der zweite Lernbereich gibt einen Überblick über die Rhetorik-Theorie der griechischen und römischen Antike. Sie betreffen Kernfragen des wirkungsvollen argumentierenden Schreibens und Redens und sind bis heute aktuell. Antike Rhetorik zu kennen, hilft das eigene Reden und Schreiben zu verbessern.
C. Zitat und Plagiat: Dos und Don’ts in Abschlussarbeiten: Der dritte Lernbereich knüpft beim Guttenberg-Skandal an, der in entdeckten Plagiaten einer Doktorarbeit seinen Anfang nahm. Müssen Sie selbst eine Maturitätsarbeit oder eine andere Abschlussarbeit schreiben und dabei die Regeln des Zitierens beachten? Dieser Abschnitt zeigt auf, warum in der Wissenschaft ein korrekter Umgang mit Fachliteratur nötig ist und nach welchen Prinzipien Fachliteratur und verwendete Informationen korrekt ausgewiesen werden.
Wirkung
Die digitale Lerneinheit „Plagiatsaffäre Guttenberg“ problematisiert in anschaulicher und attraktiver Weise die Frage des Plagiierens und seiner möglichen Konsequenzen. Sie geht von einem konkreten Plagiatsfall aus, um die Frage des Plagiierens und des erwarteten Arbeitens in den Wissenschaften zu klären. Dabei werden auch konkrete Fragen des Umgangs mit fremden Informationen (z.B. Zitierregeln, Literaturverweise und -verzeichnis) angesprochen und die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens im Grundsätzlichen vermittelt.
Erläuterung zum SAMR-Modell.
Das Projekt bewegt sich im SAMR-Modell im Bereich "Augmentation": Online verfügbares audiovisuelles Material wird mit Fragen und Aufgaben versehen, welches ein orts- und zeitunabhängiges Bearbeiten ermöglicht.