• Digitale Transformation der klassischen BM-Abschlussprüfung

    Projektleitung: Wolfgang Pfalzgraf (Ansprechperson), Stefanie Wick Widmer, Christof Glaus, Bernhard Turnherr und weitere Lehrpersonen.
    Institution: Berufsmaturitätsschule Winterthur (BBW)
    Kontakt: wolfgang.pfalzgraf@bbw.ch

    In diesem Projekt geht es um den Einsatz und die Evaluation des Prüfungs-Sticks der Uni Bern (Lernstick.ch) und des Safe Exam Browsers (SEB) der ETHZ zur Durchführung einer sicheren Abschlussprüfung in einem BYOD-Setting.

    Produkt

    Hier kann der Abschlussbericht heruntergeladen werden sowie die Anleitung, wie man den Lernstick startet und die Deklaration der Lernenden, wie sie den BM-Prüfungsaufsatz schreiben wollen. 

    Update Juli 2022: An der BMS Winterthur wurde die Deutschmatur 2022 mit OpenOlat und dem Safe Exam Browser durchgeführt. Hier kann die dazugehörige Präsentationheruntergeladen werden und hier die Anleitungen für die Lernendenund für die Lehrpersonensowie ein Screencast (MP4).

    Beschreibung

  • Handlungskompetenzorientiertes Qualifikationsverfahren im ABU

    Projektleitung: Martin Rüegg, Daniel Schmuki, Rahel Eckert-Stauber, Denise Merz, Nino Santoro und Andreas Kohler
    Institution: Bildungszentrum Limmattal
    Kontakt: martin.rueegg@bzlt.ch

    Die Lernenden sollen während der Ausbildung im Allgemeinbildungsunterricht anhand konkreter Handlungssituationen lebensnahe Kompetenzen erwerben, die für ihren Berufs- und Lebensalltag notwendig sind.

    Beschreibung

    Um dies zu ermöglichen, müssen Situationen geschaffen werden, bei welchen die Lernenden das neue Konzeptwissen und das neue prozedurale Wissen an konkreten Arbeits- und Alltagssituationen anwenden können. Es muss vermieden werden, dass die Lernenden die Ausbildung mit reinem Faktenwissen verlassen. So verlangt es auch die Vision „Berufsbildung 2030“ des Bundes zur Handlungskompetenzorientierung. Der Allgemeinbildungsunterricht ist für Klassen des Unterrichtskonzepts n47e81 am Bildungszentrum Limmattal durch laufende Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Lerninhalte bzw. Lernsettings handlungskompetenzorientiert konzipiert. Diese Handlungskompetenzen können nur mit situationsbedingten Aufgaben zuverlässig, fehlerfrei und genau gemessen werden. Das Ziel des Projekts ist die Erstellung geeigneter HKO-Prüfungsaufgaben, um die geforderten Handlungskompetenzen bei Semester- und Abschlussprüfungen – allenfalls in einem digitalen Setting – zu testen. Die Lernbereiche Gesellschaft und Sprache & Kommunikation werden bei den entsprechenden handlungskompetenzorientierten Aufgaben – wenn zielführend – kombiniert und nicht getrennt geprüft.

    Innovationspotential

    Für den kompetenzorientierten Unterricht wollen wir ganzheitliche, erweiterte und kompetenzorientierte Beurteilungen und Bewertungen bereitstellen, welche den Ansprüchen nach Validität, Reliabilität, Chancengerechtigkeit und Ökonomie standhalten. Die Handlungskompetenzen, die in der Allgemeinbildung am BZLT aufgebaut und mit Noten ausgewiesen werden, weisen einen hohen Zusammenhang mit externen Kriterien (Lebenstüchtigkeit, Employability, Bewährung im Berufsleben usw.) auf. Wenn ein Lernender sehr gute bis gute Leistungen in der Allgemeinbildung zeigt, bewährt sich der Berufslernende auch im Leben/Beruf. Dies schafft Transparenz, steigert die Motivation bei den Lernenden und mündet in einer offenen zielgerichteten Lernkultur.

     

    Didaktisch-methodisches Konzept

    Passende Situationsaufgaben werden für die Themen der Lernbereiche Gesellschaft und Sprache & Kommunikation (Kombination der Lernbereiche) erstellt. Die ausformulierten schriftlichen Darstellungen der problemhaltigen Situationen können durch Bilder, Videosequenzen, Audiobeiträge etc. ersetzt oder ergänzt werden. Die Situationsaufgaben werden bei Semestertests und leicht adaptiert bei der SEP eingesetzt. Reine Reproduktionsleistungen sind bei HKO-Aufträgen (Situationsaufgaben) nicht hinreichend und können ausgeschlossen werden, weshalb der wiederkehrende Einsatz der Aufgaben (wie beschrieben mit Änderungen) unproblematisch ist. Die Lerninhalte des Allgemeinbildungsunterrichts sind digital aufbereitet. Ein reflektierter Einsatz digitaler Hilfsmittel ist logischer Bestandteil einer Kompetenzorientierung, die auf eine Lebenstauglichkeit in einer digitalisierten Welt ausgerichtet ist. Dies gilt für die Dauer der gesamten Ausbildung inklusive Schlussprüfungen. Abschlussprüfungen sollen unter anderem testen, ob die Lernenden in der Lage sind, lebensnahe Probleme mithilfe des reflektierten Einsatzes von digitalen Instrumenten zu bearbeiten. Die Validität kompetenzorientierter Prüfungen kann deshalb nur in einer digitalen Prüfungsumgebung gewährleistet werden.

    Wirkung

    Insbesondere beim selbstverantwortenden Lernen müssen sich die Lernenden der Sinnhaftigkeit des Wissens bzw. der Kompetenzen für ihr Leben bewusst sein. Wenn aber die geforderten Handlungskompetenzen nicht adäquat und valide geprüft werden, verlieren summative Lernzielkontrollen ihre Aufgabe als Steuerungsinstrument, sind nicht aussagekräftig und das geforderte Wissen resp. die geforderten Kompetenzen verlieren für die Lernenden an Bedeutung. Sind keine passenden valide Prüfungsinhalte vorhanden, erschwert dies ein fokussiertes eigenverantwortliches Lernen und die Lernenden verlassen die Ausbildung möglicherweise mit reinem Faktenwissen. Deshalb bedingt Handlungskompetenz-orientierter Unterricht HKO-Prüfungsinhalte inkl. passender Prüfverfahren.

     

    SAMR-Modell

    Erläuterung zum SAMR-Modell.

    Im SAMR-Modell kann das vorliegende Projekt im Bereich "Redefinition" eingeteilt werden, weil mit Hilfe der digitalen Medien handlungskompetenzorientierte Aufgaben kreiert und von den Lernenden gelöst werden können, welche ohne ICT so nicht denkbar wären.

  • Open-Notebook-Maturaprüfungen im Fremdsprachenunterricht

    Projektleitung: Patricia Würscher und Sara Alloatti
    Institution: Kantonsschule Uetikon am See
    Kontakt: patricia.wuerscher@kuezh.ch; sara.alloatti@kuezh.ch

    Open-Notebook-Maturaprüfungen entwickeln

    Beschreibung

    Kompetenz- und Handlungsorientierung, transversale Kompetenzen, maschinelle Übersetzungstools und KI sind vier Schlagworte, die die Curriculumentwicklung im Fremdsprachenunterricht zunehmend beeinflussen, da sie eine neue Prioritätensetzung bei den Lernzielen mit sich bringen. Dies erfordert auch eine Anpassung der Maturaprüfung. Das Projekt “Matura der Zukunft” im Kanton Aargau hat in den letzten Jahren neue Prüfungssettings vorgeschlagen, konkrete Beispiele aus der Fremdsprachenpraxis fehlen aber noch.

    Die KUE hat Neuland betreten. Für die Hausmatura im Schuljahr 2021/22 haben sich die Fremdsprachenlehrpersonen entschieden, neue Wege zu gehen und die Prüfungen zumindest teilweise im “Open-Notebook-Modus” durchzuführen. So wurde beispielsweise im Fach Französisch die Hälfte der schriftlichen Maturitätsprüfung von den Lernenden mit digitalen Hilfsmitteln durchgeführt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Richtung stimmt, dass aber noch viel an den Aufgaben selbst, an den Kriterienrastern und an der Erprobung alternativer Prüfungssettings gefeilt werden muss. Dies ist das Ziel des vorliegenden Projekts. Auch soll geprüft werden, inwieweit es bei bestimmten Prüfungsformaten sinnvoll ist, a) den Zugriff auf bestimmte Tools einzuschränken (z.B. über Safe Exam Browser), b) Prozesse dokumentieren zu lassen und c) Redlichkeitserklärungen unterschreiben zu lassen. Der Bedarf an Austausch zu dieser Herausforderung ist gross und wird an der KUE bereits intensiv gepflegt. Nun gilt es, den Kreis zu erweitern, um weitere Mittelschulen in den Diskurs einzubeziehen und Prozesse und Ergebnisse zu dokumentieren. So ist es auch unser Ziel, eine Palette zeitgemässer, von mehreren Schulen als valide, objektiv und reliabel akzeptierter Aufgaben für Open-Notebook-Maturaprüfungen in den Fremdsprachen zusammenzustellen.

    Die geplanten «Open-Notebook-Formate» stehen dabei im Einklang mit:

    ➢ dem Reglement für die Maturitätsprüfungen an den Gymnasien des Kantons Zürich:

    o § 11. 1 Die Schülerinnen und Schüler haben die Prüfungsarbeiten selbständig auszuführen. Bei den schriftlichen Prüfungen werden sie von einer Lehrperson beaufsichtigt. 2 Die erlaubten Hilfsmittel werden von den prüfenden Lehrpersonen im Einvernehmen mit der Schulleitung festgelegt. Die Expertinnen und Experten werden darüber sowie über notwendige Erklärungen, die vor Beginn der Arbeit gegeben wurden, informiert.

    ➢ dem BYOD-Konzept des Kantons: nicht mehr realisierbar sind Prüfungen mit Schulgeräten (ausser in Einzelfällen) weil diese in Folge des BYOD-Konzepts zum grössten Teil abgeschafft wurden.

    ➢ der Wegleitung zur Notengebung der Kantonsschule Uetikon am See, S. 3:

    o Open Book-Prüfungen werden mit zunehmender Reife der Schülerinnen und Schüler selbstverständlich. Dazu gehört auch der Einbezug des Internets; dieser muss aber vorgängig geübt werden und die Schülerinnen sollen mit der Problematik des Plagiierens bekannt gemacht werden.

    Wir zielen dabei auf die Erarbeitung konkreter Prüfungsformate und -Aufgaben, bei denen:

    ➢ die Eigenleistung der Maturandinnen und der Maturanden klar ersichtlich ist;

    ➢ der kompetente und kritische Umgang mit im Vorfeld definierten Tools unter Beweis gestellt wird;

    ➢ die Fähigkeit, in Ko-Konstruktion mit den Algorithmen, authentische, zielgruppenadäquate, situationsgerechte Texte und zielführende Texte zu gestalten geprüft wird.

     

    Didaktisch-methodisches Konzept

    Grammatikübungen oder Übersetzungen als wesentlicher Bestandteil von Maturaprüfungen sind nicht mehr zeitgemäß, da sie die in Zukunft erforderliche kommunikative Handlungskompetenz nicht erfassen: Wir wollen den kompetenten Umgang mit den digitalen Werkzeugen, die unseren Lernenden zur Verfügung stehen, ebenso prüfen wie die individuelle und autonome Fremdsprachenkompetenz. Da diese Werkzeuge bereits im Unterricht eingesetzt werden, sollen sie auch punktuell in Prüfungen eingesetzt werden können. So wurde an der KUE bereits 2022 ein Teil der Maturitätsprüfung in den Fremdsprachen als Open-Notebook-Prüfung konzipiert und durchgeführt.

    Aus den Rückmeldungen und Empfehlungen der Fachkreise nach der Durchführung der ersten Open-Notebook-Matura an der KUE wurde deutlich, dass eine weitere Vertiefung, Präzisierung und Diversifizierung bei der Entwicklung weiterer geeigneter Aufgabenstellungen für Open-Notebook-Prüfungen sowie bei der Definition von Bewertungskriterien und Bewertungsrastern für die Schülerprodukte notwendig ist. Gerade weil alle digitalen Werkzeuge einbezogen werden können, müssen die Aufgabenstellungen klar und eindeutig formuliert sein. Die geeignetsten Kriterien, um den kompetenten, reflektierten und kritischen Umgang mit Übersetzungswerkzeugen zu bewerten, waren bisher die Kriterien der Adäquatheit und Authentizität. Die bestehenden Raster sollten jedoch je nach Aufgabenstellung weiterentwickelt und frühzeitig genug in den Maturaklassen eingeführt werden, um einen reflektierten und kompetenten Umgang mit den Werkzeugen zu trainieren. Aufgaben für die Maturaprüfungen sowie für die notwendige Vorbereitung im Unterricht werden mit dem jeweiligen Raster gesammelt und auf einer frei zugänglichen Website veröffentlicht.

    Wirkung

    Das Projekt zielt darauf ab, ein schulübergreifendes Netzwerk mit anderen Fremdsprachenexperten aufzubauen, um gemeinsam an der Weiterentwicklung der Maturaprüfungen zu arbeiten. Der Hauptnutzen des Projekts liegt daher einerseits im Aufbau von Fachexpertise im Bereich “Open-Notebook-Leistungsnachweise” unter Fremdsprachenlehrkräften über die Schulgrenzen hinaus und andererseits in der Erstellung einer frei zugänglichen Sammlung von Prüfungsaufgaben für Open-Notebook-Maturaprüfungen, in der sowohl solche Prüfungsaufgaben als auch Empfehlungen für die notwendige Vorbereitungsarbeit mit den Klassen gesammelt werden.

     

    SAMR-Modell

    Erläuterung zum SAMR-Modell.

    In Bezug auf das SAMR-Modell ist eine Neugestaltung der Maturitätsprüfung, die die Kompetenz- und Handlungsorientierung in den Vordergrund stellt und gleichzeitig den Einsatz verschiedener digitaler Werkzeuge (wie z.B. maschinelle Übersetzungstools und Textgeneratoren) ermöglicht, im Bereich der Redefinition/Neudefinition anzusiedeln. Unter diesen Voraussetzungen und Bedingungen werden neue, bisher undenkbare Aufgaben möglich, die auch neue Kompetenzen erfordern.

    So rücken z. B. komplexe kognitive Prozesse beim Pre- und Post-Editing eines maschinell übersetzten Textes in den Vordergrund, die sowohl solide selbstständige sprachliche Kompetenzen als auch “Machine Translation Literacy” voraussetzen.

     

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